So blühen Trockenmauern auf
Trockenmauern sind ein echter Mehrwert im Garten. Will man nicht Jahre warten, bis sich die ersten Pflanzen ansiedeln, leistet man mit passenden Polsterstauden etwas Starthilfe. So blühen Trockenmauern auf.
Blütenkissen in blau, weiss oder purpur
Blaukissen (Aubrieta-Hybriden) sind mehrjährige, immergrüne, trockenresistente Polsterstauden, die sich hervorragend zur Steingartenbepflanzung eignen. Sie mögen einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden, wo sie über Mauern hängend innerhalb weniger Jahre bis zu 50 cm grosse Teppiche bilden. Neben der häufigen Blaufärbung bieten verschiedene Sorten auch weisse oder purpurne Töne an (Bild: ‘Red Carpet’).
Adrette Heilpflanze
Das Zimbelkraut (Cymbalaria muralis) wurde im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa als Zier- und Heilpflanze eingebürgert. Der Zusatz «muralis» («Mauer») im botanischen Namen macht den bevorzugten Standort deutlich. Bei diesem Mauerblümchen handelt es sich um eine frostharte, mehrjährige Pflanze. Sie bildet lange kriechende Ausläufer, die sich bei Erdkontakt bewurzeln und an günstigen Standorten Blütenteppiche bilden.
Vielfältige Fetthennen
Die kleinsten Arten eignen sich für Stein- und Kiesgärten sowie zur Begrünung von Mauerkronen. Mauerpfeffer (Sedum acre) und Felsen-Fetthenne (S. rupestre) sind immergrün und öffnen den ganzen Sommer über gelbe Blüten, die wie kleine Sterne anmuten. Da sie fast kein Substrat benötigen, lassen sie sich ganz einfach ansiedeln. Im Nu entwickeln sich reizende blühende Teppiche, die keinerlei Pflege benötigen.
Liebling der Schmetterlinge
Mit ihren aufrecht angeordneten Blüten, in denen der Nektar tief verborgen ist, lockt die Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum) viele Schmetterlinge an. Sie liebt einen mageren, steinigen Boden in Natur- und Steingärten und ist gut zum Verwildern geeignet. Zusammen mit Lavendel und Bodendeckerrosen auf der Mauerkrone angepflanzt, hat sie sich auch am Fuss der Trockenmauer in den Steinplatten versamt.
Grüne Schattenkinder
Besonders charmant sind Kleinfarne, die in Felsspalten und Mauerfugen wachsen: etwa der Braune Streifenfarn (Asplenium trichomanes) oder der epiphytisch lebende Tüpfelfarn (Polypodium vulgare), die gerne an beschatteten Plätzen auftauchen. Nordischer Streifenfarn (A. septentrionale), die Mauerraute (A. ruta-muraria) und Schriftfarn (A. ceterach) besiedeln auch sonnige Bereiche.
Wuchsfreudiger Besucher
Der Gelbe Scheinlerchensporn (Pseudofumaria lutea) ist ein Überraschungsgast: Er versamt sich gern und taucht immer wieder an neuen Stellen auf, wo man nicht mit ihm gerechnet hätte. Er gedeiht auf gut durchlässigen, felsig-steinigen Böden, die kalkhaltig sein sollten, und bevorzugt Gegenden mit milden Wintern. Diese zierlich belaubte Staude ist durch ihre lange Blütezeit besonders wertvoll.
Text: Hanni Käch
Bilder: Hanni Käch, Shutterstock
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Bernasconi Marco
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