Eine Heimat für Wildbienen
Viele Wildbienenarten können gut auch im Siedlungsraum leben, sofern sie die richtigen Bedingungen vorfinden. Dafür müssen ihre drei Grundbedürfnisse erfüllt und in der Nähe, d.h. bis 100 m, erreichbar sein.
Geeignete Nahrung:
Jegliche Art von Gift schadet den Bienen, sei es durch direkte Einwirkung (Pestizide, Insektizide) oder durch Beeinträchtigung ihres Nahrungsangebots (Herbizide, Fungizide). Verzichten Sie den Bienen zuliebe auf jeglichen Einsatz von Gift und stellen Sie auf biologische und einheimische Wildpflanzen um. Schränken Sie den Gebrauch von chemischen Düngern ein und stärken Sie den Boden durch Beigaben von Kompost. Durch den Einkauf von Bioprodukten fördern Sie zudem eine biologische Landwirtschaft. Die Gärtnerei D. Labhart bietet spezielle «Sellana-Pflanzziegel» für Wildbienen an, die sich in den folgenden Jahren selber versamen: www.sellana-shop.ch
Passender Nistplatz:
Ideal für Wildbienen und viele andere Tiere sind natürliche Niststrukturen: sandige Böden, nicht versiegelte Naturwege, Abbruchkanten, Trockenmauern, Steinhaufen oder trockene Pflanzenstängel. Der Wert dieser natürlichen Umgebung kann nicht durch künstliche Nisthilfen ersetzt werden. Der heutige Trend der «Bienen-Hotels» ist zwar gut gemeint, doch für einen echten Bienenschutz gilt es, den Wildbienen grossflächige Lebensräume anzubieten.
Genügend Baumaterial:
Ein naturnaher Garten kann Lebensraum für etwa 100 Wildbienenarten bieten und fördert generell die Artenvielfalt. In einem strukturreichen Garten werden Wildbienen fündig: Lehm, Sand, kleine Steinchen, Harz, Blütenblätter, Holzschnipsel und Pflanzenblätter helfen den kleinen Baumeisterinnen. Schenken Sie ihnen deshalb etwas «Unordnung» und lassen Sie sogenanntes «Unkraut» stehen. Bei den Lebensräumen unterscheidet man zwischen sogenannten Erdnistern (75% der Wildbienenarten), Hohlraum-Bewohnern (20%), Steilwand-Bewohnern, Markstängel-Bewohnern, Totholz-Bewohnern sowie Hummeln. Erdnister bevorzugen sonnige, wenig bewachsene Brachen mit sandigen, trockenen Stellen. Schon tellergrosse Flächen werden gern besiedelt!
Text: Eva Rosenfelder Bild: wildBee.ch