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Snowfood – Gemüseernte im Schnee

Snowfood-Gemüseernte im Schnee

Snowfood – Gemüseernte im Schnee

Der Garten macht Winterpause? Aber nein! Denn viele Gemüsepflanzen kommen besser als gedacht mit den hiesigen Minusgraden zurecht. Jetzt wird Wintergemüse angebaut – wir sagen, wie die klimafreundliche Snowfood-Gemüseernte im Schnee geht.

Alle, die selbst Gemüse anbauen, können es bestätigen: Frisch geerntet ist es knackiger und aromatischer als seine armen Verwandten, die im Supermarkt über mehrere Tage im Kühlraum gelagert werden und in diesem Zeitraum wertvolle Inhaltsstoffe verlieren. Wenn wir also auch im Winter Frisches aus dem Garten auf dem Tisch haben möchten, gilt es, altes, fast vergessenes Wissen wieder hervorzuholen, zu entstauben und unseren modernen Bedürfnissen anzupassen – mit diesen Pflanzen funktioniert die klimafreundliche Snowfood-Gemüseernte im Schnee.

Kohlgewächse

Ob Rotkohl, Grünkohl (Federkohl und Palmkohl), Rosenkohl oder Wirz: Die frostbeständigen Kohlsorten eignen sich bestens für die die klimafreundliche Snowfood-Gemüseernte im Schnee. Während Rotkohl und Wirz bei Temperaturen unter –4 °C vom Freiland in den Lagerraum wandern, bleiben ihre robusten Verwandten Grün- und Rosenkohl den ganzen Winter über draussen. Die tiefen Temperaturen bringen sogar noch ein geschmackliches Plus: Bei Frost wandeln die Pflanzen einen Teil ihrer Bitterstoffe in Zucker um. Bei Feder- und Palmkohl werden die einzelnen Blätter – von unten nach oben – je nach Bedarf geerntet. Beim Rosenkohl erntet man die kugeligen Sprosse, die sich in den Blattachseln gebildet haben, ebenfalls von unten nach oben. Bei ihnen wird erst dann eine leichte Abdeckung nötig, wenn die Temperaturen unter –15 °C fallen.

Wurzel- und Knollengemüse

Pastinaken, Schwarzwurzeln, Bodenkohlrabi, Lagerkarotten, Topinambur: Diese winterharten Wurzelgemüse können unbeschadet im Beet verbleiben und vertragen Temperaturen bis teilweise unter –15 °C. An frostfreien Tagen wird eine bedarfsgerechte Menge frisch ausgegraben. Nur wenn der Boden hartgefroren ist, tritt eine Erntepause ein. Eine wärmende Laubschicht schützt den Boden vor den stärksten Frösten. Achtung: Rüebli erhalten bei Frost einen speziellen, etwas süsslichen Geschmack, der nicht jedermanns Sache ist.

Lauch und Zwiebeln

Lauch eignet sich ideal für die Snowfood-Gemüseernte im Schnee, da er kalte Temperaturen bis –12 °C ausgezeichnet verträgt. Im Herbst gesteckte Zwiebeln überwintern auch bei diesen Temperaturen im Gartenbeet. Nur in sehr rauen Gegenden braucht es einen Winterschutz. Die Winterheckenzwiebel (Allium fistulosum) sorgt auch im Winter für Würze: Ihre bis zu 40 cm langen Röhrenblätter werden je nach Bedarf abgeschnitten. Bleibt es einmal länger trocken, freut sie sich über eine Wassergabe. Die Winterheckenzwiebel, auch «Ewige Zwiebel» genannt, ist als Saatgut und als Container­pflanze erhältlich.

Blattgemüse

Winterportulak, Nüsslisalat, Zuckerhut, Endivien- und Frisée-Salate, Asiasalate wie z. B. Pak Choi oder Spinat: All diese Blattgemüse zeigen eine gute Frostresistenz bis –5 °C. Sinken die Temperaturen in den tieferen Bereich, können an einem trockenen Tag Zuckerhut und Endiviensalate zur Lagerung ausgegraben werden. Nüsslisalat und Winterportulak verbleiben auch bei tieferen Temperaturen bis –15 °C im Freiland. In jedem Fall gilt für die Ernte: Bei Frost ist Anfassen verboten! Die durchgefrorenen Blätter wirken glasig und reagieren sehr empfindlich auf Druck. Blattgemüse wird deshalb nur an frostfreien Tagen geerntet, nachdem die Pflanzen draussen, unter den gegebenen Witterungsbedingungen, auftauen konnten. Asiasalate, Mangold und Spinat bilden Blattrosetten, sie gehören zu den sogenannten «Cut and come again»-Gemüsen. Bei ihnen erntet man nur jeweils die äusseren Blätter, das Herz der Pflanze bleibt stehen, denn daraus wachsen bis ins Frühjahr hinein immer wieder neue Blätter nach.

 

Text: Alexandra Milesi    Fotos: Shutterstock, Alexandra Milesi

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