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Schutz dank Gründüngung

Schutz dank Gründüngung
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Schutz dank Gründüngung

Mithilfe einer Spätsaat den Boden anzureichern, bringt mehrere Vorteile: Die dicht gewachsene Decke schützt die Bodenstruktur, erhält deren Lebendigkeit und liefert Nährstoffe für Nachkulturen. Ein Schutz dank Gründüngung funktioniert nicht nur auf dem Feld, sondern auch im Garten.

Im Herbst in den Boden gebracht, wirken Spätsaaten nachhaltig: Der Schutz dank Gründüngung wirkt wie eine wärmende Decke. Daneben sorgt sie für Nährstoffe und wertet die Bodenstruktur auf. Gerade schwere, verdichtete Böden profitieren von einer Wellnesskur in Grün, sodass Umgraben überflüssig wird. Gründüngungen mit Leguminosen bilden zudem eine Symbiose mit Bakterien und hinterlassen ihre Nährstoffe als Knöllchenbakterien. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn zuvor etwas Urgesteinsmehl auf das Beet ausgebracht wurde.

Im Boden lassen

Die wohl einfachste und meist bereits vorhandene Schutz dank Gründüngung ergibt sich nach der letzten Bohnenernte. Dabei werden die abgeernteten Pflanzen auf rund 5 cm eingekürzt und einfach über den Winter stehen gelassen. Denn auch Bohnenwurzeln hinterlassen Knöllchenbakterien, wodurch der Stickstoff durch die Umwandlung des organischen Materials für die Folgekultur erhalten bleibt. Zwischen den abgeschnittenen Sprossen wird das Beet grob aufgelockert und die Gründüngung – etwa Phacelia oder Spinat – breitwürfig ausgesät.

Trockenheit vorbeugen

Die meisten Gründüngungssamen keimen bei 5 bis 10 °C. Je später die Saat, desto langsamer ist das Wachstum und somit die Begrünung. Phazelie (Phacelia tanacetifolia), Gelbsenf (Sinapis alba), Lupine (Lupinus angustifolius), Buchweizen (Fagopyrum esculentum), Ringelblume (Calendula officinalis) oder Studentenblume (Tagetes) sind nicht winterhart und frieren bei starkem Frost ab. Die meisten Gründüngungspflanzen erreichen zudem selten ihren Blütenhöhepunkt, da sie vorher zurückgeschnitten werden. Die abgestorbenen Pflanzenteile können jedoch bis ins Frühjahr liegen bleiben und werden vor der Bodenbearbeitung im neuen Jahr als organische Reste eingearbeitet. Etwa 3 bis 4 Wochen danach kann man das Beet fein hacken, kräueln und zur Aussaat oder zum Bepflanzen vorbereiten.

Fruchtfolge einhalten

Als späte Gründüngung kurz vor dem Wintereinbruch oder danach im Februar eignet sich Winterspinat (Spinacia oleracea ‘Lazio F1’ oder ‘Matador’) bestens. Die Pflanze bildet kräftige Pfahlwurzeln, die den Boden gut auflockern. Zudem enthält Spinat wichtige Saponine, die die Nährstoffaufnahme für Folgekulturen vereinfachen. Spinat eignet sich vor allem für eine Gründüngung nach Buschbohnen, Erbsen oder Kartoffeln. Denn über die Wahl der Gründüngung entscheidet zum einen der Zeitpunkt der Aussaat, zum anderen die Fruchtfolge: Kohlgewächse reagieren mit Bodenmüdigkeit und Anfälligkeit gegenüber Krankheiten, wenn erneut eine Gattung derselben Familie auf dem Beet angebaut wird.

Seltene Schönheit

Vermehrt gefragt sind heute Gründüngungen, die nebst der bodenanreichernden Wirkung auch zum Verzehr geeignet sind. Junger Winterspinat ist, als Gründüngung ausgebracht, genauso zart und lecker zu verzehren wie als Hauptkultur. Die sogenannte Spargelerbse (Tetragonolobus purpureus) gehört zu den noch eher unbekannteren Gründüngungen. Die noch jungen Triebe haben einen zarten, delikaten Geschmack, etwa kurz angedünstet im Wok. Zudem begeistert diese Gründüngungspflanze mit ihrem flächendeckenden Wuchs und den hübschen Schmetterlingsblüten. Auch die jungen, zarten Blätter des Leindotters (Camelina sativa), einer alten Kulturpflanze, sind essbar und schmecken vorzüglich im Salat. •

 

Text: Ruth Schläppi    Foto: Envato Elements

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