Reiche Ernte aus dem Beet
Ein Garten ist nicht nur ein wunderbarer Ort, um die Natur zu erleben, sondern er liefert gleich doppelten Genuss: nämlich eine reiche Ernte aus dem Beet. Und das ist selbst für Neulinge gar nicht so schwer.
Wer schon einmal einem Samenkorn beim Keimen und Wachsen zugesehen hat, der kennt die Freude gärtnerischer Schöpfung. Eine reiche Ernte aus dem Beet bedeutet auch, dass das selbstgezogene Obst und Gemüse dann auch noch herrlich frisch und intensiv schmeckt – unbezahlbar! Wenn Sie sich noch vor dem Arbeitsaufwand scheuen, nur Mut: Beginnen Sie einfach Schritt für Schritt mit anfängertauglichen Kulturen. So können Sie mit Ihren Pflanzen «mitwachsen» und lernen, welche Arten Ihnen am besten liegen und gut gedeihen.
Ein guter Plan
Zu Beginn ist eine sorgfältige Planung wichtig. Überlegen Sie sich, welches Gemüse Ihnen am besten schmeckt. Haben Sie vielleicht Lieblingskräuter? Und natürlich spielt es eine grosse Rolle, wie viel Ertrag Sie einholen möchten – und wie viel Zeit Sie für die Pflege aufbringen können. Für eine reiche Ernte aus dem Beet müssen zusätzlich die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden, denn nicht jede Pflanze wächst überall gleichermassen erfolgreich. Die Wintermonate sind ideal, um einen Plan zu erstellen, den geeigneten Standort zu finden und die Anbaureihenfolge (Fruchtfolge) festzulegen. Am besten starten Sie zunächst mit einer kleinen Fläche und Ihrem Lieblingsgemüse. Weniger ist anfangs mehr – so können Sie sich langsam an den Selbstanbau herantasten.
Windschutz ja, Schatten nein
Gemüse- und Kräuterbeete sollten möglichst nah am Haus liegen, damit Sie die Ernte nicht erst durch den halben Garten schleppen müssen. Auch die Wege zum Kompost und zum Wasseranschluss oder zur Regenwassertonne sind je kürzer desto besser. Was die Pflanzen jedoch am meisten benötigen, ist Licht und Wärme: Wählen Sie daher einen sonnigen, etwas geschützten Standort. Eine niedrige Hecke kann als Windschutz dienen. Achten Sie jedoch darauf, dass grössere Bäume und Sträucher keinen Schatten auf die Beete werfen. Tipp: Zeichnen Sie im Grundriss Ihres Gartens den Sonnenstand im Tagesverlauf ein. Dann sehen Sie genau, welcher Platz am meisten von Sonnenlicht verwöhnt wird.
Fruchtfolge einhalten
Welches Gemüse Sie wählen, entscheidet letztlich Ihr persönlicher Geschmack. Schnelle Erfolge erzielen Sie mit Sommersalaten, Radieschen oder Gartenkresse. Wurzel-, Knollen- und Zwiebelgemüse brauchen dagegen länger zum Reifen. Mediterranes Gemüse benötigt ein besonders warmes, sonniges Plätzchen. Die Beete sollten Sie nach dem Prinzip der Mischkultur bepflanzen und dabei die Fruchtfolge beachten – das bedeutet, Sie bauen auf einer Beetfläche abwechselnd Gemüsearten an, die dem Boden mehr oder weniger Nährstoffe entziehen und die nicht aus derselben Pflanzenfamilie stammen. Das hilft dabei, den Boden nicht auszulaugen und die Pflanzen vor Schädlingen und Pilzkrankheiten zu schützen.
Auf gute Nachbarschaft
Unter den Gemüsen gibt es gute und schlechte Nachbarn – das macht den Erfolg für eine reiche Ernte aus dem Beet aus. Denn einige Arten gedeihen nebeneinander besser oder schlechter. Gut zu Karotten passen etwa Zwiebeln, die obendrein mit ihrem speziellen Geruch die Möhren- oder Karottenfliege abwehren. Auch die Aromen einiger Kräuter schützen vor Schädlingen. Basilikum harmoniert nicht nur geschmacklich mit Tomaten: Das wärmeliebende Kraut fühlt sich zu Füssen der Tomatenpflanze sehr wohl, während es mit seinem aromatischen Duft Weisse Fliegen fernhält. Genauso profitieren Salat und Kerbel, Bohnen und Bohnenkraut sowie Kohlgewächse und Dill voneinander.
Regelmässig wässern ist wichtig
Nach der Anlage der Beete geht es an die richtige Pflege. Wichtig in den Sommermonaten ist vor allem: giessen, giessen, giessen! Das sollten Sie möglichst in den frühen Morgenstunden tun, damit der Boden nicht über Nacht feucht bleibt, was Schnecken anlockt und Pilzinfektionen begünstigt. Wässern Sie gezielt an der Wurzel und vermeiden Sie das Überbrausen von Blättern und Blüten, denn einige Pflanzen reagieren darauf äusserst empfindlich. Eine automatische Tropfbewässerung entlastet Gartenfans, die morgens ins Büro müssen. Zur Nährstoffversorgung eignen sich besonders organische Dünger natürlichen Ursprungs wie Kompost, Gründüngung oder Hornspäne. Dann können Sie Ihre Ernte guten Gewissens geniessen.
Text: Christiane Nönnig Foto: Adobe Stock
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