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Gärtnern nach dem Mond

Gärtnern nach dem Mond
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Gärtnern nach dem Mond

Vor fast 40 Jahren kaufte Luzia Steiner ihren ersten Mondkalender. Seither orientiert sie sich an den Mondzyklen, um ihren Pflanzen einen guten Start zu geben. Das Gärtnern nach dem Mond ist zwar komplex, aber laut der St. Gallerin lohnenswert.

«Gärtnern ist meine grosse Leidenschaft und dies schon seit meiner Kindheit», erzählt Luzia Steiner. Dass die 67-Jährige über ein enormes Gartenwissen verfügt, ist gleich zu Beginn des Gesprächs zu spüren. Das Gärtnern nach dem Mond praktiziert sie schon seit langer Zeit. «Wer sich im Garten nach dem Mondrhythmus orientiert, gibt den Pflanzen einen guten Wachstumsstart und fördert die Pflanzengesundheit», ist sie überzeugt.

Jahrhundertealte Tradition

Sie habe bald gemerkt, dass das Gärtnern nach dem Mond Auswirkungen auf die Pflanzen habe. Wenn sie beispielsweise am passenden Tag Keimlinge in einer «nidsigend» Phase, also bei absteigender Mondlaufbahn, pikiere, überlebten alle. «Früher, als ich noch nicht auf den Mondkalender achtete und irgendwann pikierte, ging ein Teil der Pflänzchen ein.» Das habe sie fasziniert und zum Weitermachen bewegt. Das Gärtnern nach dem Mond hat eine jahrhundertealte Tradition. Bereits unsere Vorfahren haben schon die «nidsigenden» und «obsigenden» Mondbahnen beobachtet.

Vier Pflanzenkategorien

Wer sich beim Gärtnern nach dem Mondstand richten möchte, braucht die Daten eines Mondkalenders. Dieser wird jedes Jahr neu berechnet; im Fall des beiliegenden «Schweizer Garten»-Mondkalenders durch das Goetheanum Dornach. Dafür werden die Pflanzen in vier Kategorien eingeteilt: Wurzelgemüse wie Radieschen oder Rüebli, fruchtbildende Gemüse wie Gurken oder Tomaten, Blattgemüse wie Salat und Spinat sowie Blütenpflanzen – dazu gehören Blumen und Pflanzen wie Broccoli, von denen man die Knospe erntet. Der Mondkalender geht davon aus, dass Wurzel-, Blüten-, Blatt- und Fruchtpflanzen unterschiedliche Bedürfnisse haben, die mit den Sternbildern zusammenhängen, an denen der Mond periodisch vorbeizieht.

Die Phasen des Mondes

«Nidsigend» und «obsigend» sind zwei verschiedene Mondphasen, die rund 14 Tage dauern. «Nidsigend» bedeutet absteigende Mondlaufbahn – diese darf nicht mit dem abnehmenden Mond verwechselt werden, den wir am Himmel sehen. Dieser Zeitraum steht für die Wurzelbildung und ist geeignet, um Pflanzungen vorzunehmen. «Die Energie oder der Impuls zieht nach unten», erklärt die Expertin. Man spricht auch von Pflanzzeit. Die «nidsigende» Mondlaufbahn erleichtere den Pflanzen das Anwachsen, und auch das Pikieren von Jungpflanzen gelinge deutlich besser als in der aufsteigenden, «obsigenden» Mondphase. Dieser Zeitraum steht für Wachstum: «Die Energie zieht nach oben, in dieselbe Richtung wie die Mondbahn.»

 

Text & Foto: Yvonne Aldrovandi-Schläpfer

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