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Blumiger Herbst: New Perennial Movement

Blumiger Herbst: New Perennial Movement
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Blumiger Herbst: New Perennial Movement

Die Gartengestaltung New Perennial Movement zeichnet sich durch eine grosszügige Verwendung von Stauden und Gräsern aus und zelebriert wie kein anderer Stil das Werden und Vergehen. Ein blumiger Herbst ist mit dem New Perennial Movement garantiert.

«Ich bin so froh, dass ich in einer Welt lebe, in der es den Oktober gibt», schrieb die kanadische Autorin Lucy Maud Montgomery. Der bunte Herbstzauber ist aber schon im September spürbar, wenn die tieferstehende Sonne das Land in goldenes Licht hüllt. Für ein besonders blumiger Herbst sorgt das New Perennial Movement, was soviel bedeutet wie Neue mehrjährige Bewegung.

Foerster als ideeller Mentor

Ideeller Mentor dieses Gartenstils war der weltbekannte Staudenzüchter Karl Foerster, der wiederum den Gartenarchitekten Wolfgang Oehme dazu inspirierte, nach dem Auswandern in die USA seine ohnehin schon revolutionären Staudengärten, die dem unvermeidlichen Rasen der Neuen Welt den Kampf ansagten, mit Präriegräsern zu bereichern. In dem von Oehme initiierten New Perennial Movement geht es um Gärten, die nicht saisonal bepflanzt werden müssen, sondern sich auf der Basis von Stauden, Gräsern und Gehölzen über viele Jahre kontinuierlich entwickeln. Ein mäanderndes Wegnetz sowie Hecken aus Immergrüner Ölweide (Elaeagnus × ebbingei), einzeln eingestreute Bäume (Malus, Betulus) und Sträucher (Wildrosen, Cornus) untergliedern und strukturieren den Garten.

Attraktive Samenstände

Arten wie Duftnessel (Agastache), Trichterschwertel (Dierama), Indianernessel (Monarda) und Palisaden-Wolfsmilch (Euphorbia characias) bevölkern die Beete. Viele der Hauptakteure des New Perennial Movement zeichnen sich durch attraktive Samenstände aus. Die gewählten Arten blühen über viele Monate und bieten Nahrung und Rückzugsorte für Insekten und Vögel. Ein Talent ist es jedoch, aus allen Zutaten ein gelungenes Gesamtkunstwerk zu schaffen. Gräser bringen dabei Energie und Bewegung in die Gestaltung und haben die Begabung, einem Beet Einheit zu verleihen. Das Federgras (Nasella tenuissima) gleicht im Herbst einem goldenen, schäumenden Wellenmeer. Gesitteter geben sich das aufrechte Gartensandrohr (Calamagrostis × acutiflora ‘Karl Foerster’) und die Rutenhirse (Panicum virgatum ‘Heiliger Hain’ und ‘Squaw’), deren Blüten winzigen Perlen gleichen. Beide sind auch im Winter standfest.

Veränderlichkeit der Natur

Wie sprudelnde Fontänen muten die Horste von Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) und Pfeifengras (Molinia caerulea ‘Edith Dudszus’, M. arundinacea ‘Transparent’) an. Alle Gräser bereichern ausserdem mit ihrer schönen Herbstfärbung. Gärtnerinnen und Gärtner wissen um die Flüchtigkeit und Veränderlichkeit der Natur. Kein Garten bleibt von einem Jahr aufs andere gleich. Alles ist im Fluss – und gerade diese Eigenschaft sorgt dafür, dass es spannend bleibt.

 

Text & Foto: Annette Lepple

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