Staudenschnitt – im Herbst oder Frühling?
Für zahlreiche Insekten sind die dürren Stängel der Stauden ein idealer Überwinterungsort. In den abgestorbenen Pflanzenteilen können es sich aber auch Pilzsporen bequem machen. Deshalb stellt sich immer wieder die Frage: Staudenschnitt – im Herbst oder Frühling?
Unter Gärtnerinnen und Gärtnern wird die Frage nicht selten kontrovers diskutiert: Staudenschnitt – im Herbst oder Frühling? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehört neben dem Lebensbereich auch die Art der Pflanzengemeinschaft. Bei Stauden wie Mädchenauge (Coreopsis), Kokardenblume (Gaillardia), Ochsenzunge (Anchusa officinalis), Präriekerze (Gaura lindheimeri) oder Färberkamille (Anthemis tinctoria) empfiehlt es sich, Ende September den sogenannten Frühherbstschnitt vorzunehmen, um die Bildung von Überwinterungsrosetten bzw. -knospen anzuregen.
Gesundheit hat Priorität
Ein weiteres Argument ist die Pflanzengesundheit. Zeigt die Pfingstrose (Paeonia) Anzeichen der Blattfleckenkrankheit oder die Stockrose (Alcea rosea) Zeichen von Malvenrost, sollte man die Stängel bereits nach der Blüte abschneiden und mitsamt dem Laub entsorgen. Doch das Gros der Schnittarbeit darf man guten Gewissens aufs Frühjahr verschieben. Im Winter dienen Stiele und Blätter oder verdorrte Blüten- und Samenstände als Überwinterungsversteck für Insekten, Nahrung für Vögel und Unterschlupf für andere Kleintiere. Überdies schützen die vertrocknenden Pflanzenteile den Wurzelstock vor Frost und Kälte.
Text & Foto: Judith Supper
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