Christrosen zurückschneiden
Frage:
Im vergangenen Herbst habe ich meine Christrosen 5 cm über dem Boden zurückgeschnitten, weil das Laub und die verwelkten Blütenstängel nicht mehr schön aussahen. Diese Massnahme entspricht wohl nicht gerade den fachlichen Ratschlägen, die ich für diese Pflanze bekommen habe. Mitte Februar war ich dann erstaunt, wie sich die Pflanze erholt hat und wunderbar blüht. Habe ich doch richtig gehandelt? Wann ist der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt?
Frage gestellt am 1. März 2017
Antwort:
Manchmal hat man mit dem grünen Daumen mehr Erfolg als mit den Ratschlägen von Fachleuten. Der Zeitpunkt, den Sie für den Schnitt von Christrosen (Helleborus niger) gewählt haben, erscheint jedenfalls ideal. Der Rückschnitt kann aber auch etwas später erfolgen, zum Beispiel sobald sich im Dezember oder Januar die ersten Blütenknospen zeigen. Dann stirbt meist das Laub des Vorjahrs ab. Aus zwei Gründen empfiehlt es sich, die dürren Blätter abzuschneiden: Zum einen sind sie oftmals pilzanfällig, zum anderen kommen auf diese Weise die neuen Blüten besser zur Geltung. Fachleute empfehlen den Rückschnitt der Blätter im Dezember und den Rückschnitt der verwelkten Blüten im Mai. Christrosen brauchen etwas Zeit, um sich zu entwickeln. Der ideale Standort ist unter Sträuchern, wo sie ungestört wachsen können und genügend Licht, aber keine direkte Sonne erhalten. Die Pflanzen bevorzugen lehmigen und etwas kalkhaltigen Boden. Bei guter Pflege können Christrosen viele Jahre alt werden. Vielleicht lassen Sie die Blütenstände im folgenden Jahr stehen und schneiden diese erst, wenn die neuen Knospen aus dem Boden treiben. Die Blüten bilden Samen und sorgen durch Selbstaussaat für ihre Vermehrung. Grössere Pflanzen kann man auch gut teilen.
Tipp: Tragen Sie besser Handschuhe beim Schneiden, denn der Saft von Christrosen ist giftig und kann Hautreizungen verursachen.
Bild: Judith Supper
Sven Hipp
Auf dem San Salvatore bei Lugano wachsen sie im Wald, dort ist der Boden sandig, leicht sauer und wie ein Sieb.
Anhang: