Kratzbürsten fürs Beet
Meist als unangenehm piksendes Gesindel verschrien, zeigen Disteln erst bei näherem Hinsehen ihre wahre Schönheit. Die hübschen Kratzbürsten fürs Beet sind zudem äusserst pflegeleicht.
Alle reden von Biodiversität. Gut so! Doch oftmals scheitert die Vielfalt des Lebens kurz vor der Gartenpforte – und zwar wegen der Vorurteile der Gärtnerinnen und Gärtner. Ein gutes Beispiel sind Disteln: Wer holt sich die schon freiwillig in den Garten? Die Ackerdistel (Cirsium arvense) bildet bis zu 3 m lange Wurzeln. Versucht man sie zu roden, treibt jedes nicht eingesammelte Stück wieder aus: ein Monster – aber eben auch eine enorme Bereicherung für die Biodiversität. Die Blüten sind eine wahre Bienenweide, die Blätter nahrhaftes Futter für manches Getier, die Samen versorgen die Vögel.
Pflegeleichte Gesellen
Auch Kratzdisteln sind nicht gern gesehen. Jäten lassen sie sich kaum, und wie der Name schon sagt, sind sie echte Kratzbürsten fürs Beet. Doch wer genau hinschaut, entdeckt ihre wahre Schönheit. Tatsächlich macht die Kratzdistel (C. vulgare, Bild) mit ihren eindrucksvollen Blüten und dem interessanten Laub eine gute Figur im Beet. Entfernt man störende Jungpflanzen und lässt nur einige Exemplare stehen, stoppt man eine mögliche Plage schon im Vornherein. Das Gute an Disteln im Garten: Speziell kümmern muss man sich nicht um sie. Es ist auch nicht nötig, sie extra in den eigenen Garten zu holen. Disteln kommen wie von selbst. Und das oft schneller, als so manchem Gärtner lieb ist.
Text & Foto: Thomas Jan Pressmann
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