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Teekräuter aus dem eigenen Garten

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Teekräuter aus dem eigenen Garten

Der Eulenhof Möhlin zeigt uns im Wonnemonat Mai, wie man aromatische Teemischungen aus dem eigenen Garten zaubert.

Wer seine Kräuter selber biologisch zieht, hat das Privileg der Frischegarantie. Wir bereiten den Kräutertee nach englischer Tradition zu. Für eine Tasse Tee genügt so viel trockenes Kraut, wie man mit drei Fingern fassen kann. Ist das Kraut frisch, erhöht man die Menge bis auf das doppelte. Die Kräuter werden mit heissem Wasser übergossen und der Aufguss abgedeckt, damit die ätherischen Öle – im Englischen «the spirit» («der Geist») genannt – nicht verdampfen. Etwa 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, durch ein Sieb giessen und warm geniessen – oder kalt: Wir füllen einen Krug mit kaltem Wasser und legen nach Belieben frisch gepflückte Blätter samt Stängeln von Teekräutern hinein: etwa Zitronenmelisse, Marokkanische Apfelminze, Blätter von Frauenmantel und Silbermantel, Rosenblüten oder die be­liebte Zitronenverbene pur. Wer mag, gibt ­Eiswürfel und einen Schuss Zitronensaft dazu.

Bekömmliche Teekräuter

Die heimische Bergminze (Calamintha) hat einen feinen, milden Minzegeschmack, der sehr bekömmlich ist. Bergminzen enthalten weniger Menthol als Pfefferminzen – darum sind sie verträglicher für den regelmässigen ­Teegenuss. Da sie praktisch keine unterirdischen Ausläufer treiben, können sie gut in den Kräutergarten integriert werden. Dank ihrer langen Blütezeit mit luftig lila-weissem Flor eine bienenfreundliche Art! Die verwandte Indianer-Bergminze (Pycnanthemum pilosum) hat ein noch feineres Minzearoma und kann auch gut in Töpfe gepflanzt werden. Das einheimische Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) zeigt im Sommer seine hübschen leuchtend rosa Blüten. Als Tee zubereitet, wirkt es verdauungsfördernd und appetitanregend. Es gehört zur Familie der Enziangewächse und verfügt wie diese über starke Bitterstoffe. Wem der Tee, den wir von den oberen Pflanzenteilen im Sommer ernten können, zu bitter ist, der gibt einfach einen Löffel Honig in die Tasse. Wald-Erdbeeren (Fragaria vesca) wachsen praktisch an jeder Stelle im Garten. Nebst der Ernte ihrer aromatischen Früchtchen können wir von Frühling bis Sommer auch die Erdbeerblätter sammeln und als wunderbare Zutat für Teemischungen nutzen. Mit der Beigabe von Blüten der Wilden Malve (Malva sylvestris), von Erdbeer-Minzeblättern (Mentha species) oder von süsslichen Holunderblüten (Sambucus nigra) erhalten wir eine duftende Haustee-Mischung. Orangen-Thymian (Thymus fragrantissimus) kombiniert mit Gewürz-Salbei (Salvia officinalis) ergibt eine harmonische, wärmende Teenote. Unsere Neuentdeckung für die Teeküche ist die Punktierte Indianernessel (Monarda punctata). Diese winterharte Pflanzenart ist auch eine hervorragende Bienenweide. Als Tee werden Blätter, Stängel und Blüten verwendet. Sie entfalten ein angenehm geschmeidiges Bergamotte-Aroma.

Text & Bild: Konrad Hilpert

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