Suchen:

Sommerliche Nachwuchsförderung

Beitrag teilen

Sommerliche Nachwuchsförderung

Der würzige Rosmarin im Kräuterbeet, der Fingerstrauch vom Grosi: Wir lieben sie heiss und innig. Jetzt ist die richtige Zeit, um zu vermehren, was gefällt.

Fast alle Balkon-, Kübel- und Zimmerpflanzen sowie winterharte Gehölze und Halbstauden lassen sich jetzt vegetativ vermehren. Vegetativ heisst, die Tochtergeneration ist eine identische Kopie der Mutter. Die grünen Lieblinge so zu «klonen», ist eine kinderleichte und sichere Vermehrungsmethode, viel mehr als ein scharfes Messer brauchen wir dazu nicht.

Und so geht’s:

1.) Mit diesem Messer schneiden wir ein paar gut ausgereifte, aber noch nicht verholzte Triebenden direkt ober- oder unterhalb eines Blattpaars ab. Damit sie bei Erdkontakt nicht faulen, entfernen wir die unteren Blätter bis auf drei Blattpaare pro Steckling. Auch Blüten und Knospen kommen weg. Je nach Pflanzensorte können die Triebe zwischen 2 cm (Kräuter) und 20 cm (Gehölze) lang sein.

2.) Sehr grosse Blätter halbieren wir, so verdunstet nicht zu viel Wasser über das Laub. Als Pflanzsubstrat eignet sich eine nicht zu nährstoffreiche, gut wasserdurchlässige Erde. Eine Handvoll Sand hinzuzumischen, schadet nie, wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet Anzuchterde. Bei eher heiklen Pflanzen – dazu zählen Rosen oder Hortensien – sollte die Schnittstelle mit einem speziellen Bewurzelungspulver eingestäubt werden. Dieses ist im Fachhandel erhältlich.

3.) Nun kommen die kleinen Zöglinge in die Erde. Je nach Anzahl der Stecklinge werden sie in eine grössere Anzuchtkiste oder, wenn es nur wenige sind, in Töpfe oder ein selbstgebasteltes Treibhaus aus einer Plastikflasche gesetzt. Gut angiessen, einen hellen Standort ohne direkte Sonne wählen und mit einer transparenten Plastikhaube abdecken.

4.) Wichtig ist, dass die kleinen Pflänzchen nicht austrocknen. Daher öffnen wir die Pflanzkisten alle paar Tage und sprühen die Stecklinge mit destilliertem Wasser ein. Nach 3 bis 4 Wochen haben sich erste Wurzeln gebildet. Ziehen Sie jetzt einmal vorsichtig an einem Pflänzchen – Sie werden gleich merken, ob es Widerstand leistet, das heisst am Wurzeln ist.

5.) Sobald der Nachwuchs neue Blätter austreibt, kann er pikiert, in seinen definitiven Topf gepflanzt und leicht gedüngt werden. Für ein kompaktes Wachstum wird der Mitteltrieb entfernt. Möchten Sie lieber einen Hochstamm ziehen, schneiden Sie alle Seitentriebe weg, bis die Pflanze die gewünschte Form und Grösse hat. Voilà, der Familiennachwuchs ist da!

Text & Bild: Judith Supper

Schlagwörter:
Keine Kommentare

Kommentar hinzufügen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .

This will close in 10 seconds