Peperoni und Chili im Topf kultivieren
Gemüse aus dem Balkongarten wird besonders geschätzt, wenn der gesunde Snack auch dekorative Eigenschaften aufweist. Kompakt wachsende Peperoni und Chili mit dem bunten Farbverlauf ihrer Früchte werden deshalb immer beliebter. Peperoni und Chilis lassen sich im Topf problemlos kultivieren.
Wärmebedürftige Chilis und Peperoni gehören zum begehrten Naschgemüse. Besonders Sorten mit kleinem, kompaktem Wuchs von bis zu 50 cm Höhe sind wie gemacht für eine Topfbepflanzung. Um Peperoni und Chili im Topf zu kultivieren, benötigen die Gefässe mindestens 20 cm Durchmesser – je mehr Substrat den Wurzeln zur Verfügung steht, desto mehr Ertrag ist zu erwarten, sofern Standort und Erdzusammensetzung stimmen.
Viel Wasser
Eine humusreiche Tomaten- oder Blumenerde, aufgelockert mit etwas Perlit oder Kokosfaser, garantiert einen guten Durchfluss. Doch sollte der Topf oder Trog zudem über einen funktionierenden Abfluss verfügen. Denn an heissen und sonnigen Standorten benötigen Chilis und Peperoni viel Wasser, mögen aber keine Staunässe. Infrage kommen auch Gefässe mit integriertem Wasserspeicher, die den Pflanzenwurzeln zwar Nahrung zur Verfügung stellen, die Wurzeln aber nicht im stauenden Wasser ersticken.
Paprika oder Pfefferschote?
Gemüsepaprika oder Peperoni, wie sie hierzulande genannt werden, unterscheiden sich von Chilipflanzen, die auch als Pfefferschote bekannt sind, durch ihre Schärfe und den Fruchtfleischanteil. Allerdings stammen Pfefferkörner nicht von der Pfefferschote, sondern vom Pfefferstrauch (Piper nigrum) ab. Peperoncini enthalten viel mehr Capsaicin, während Peperoni fleischiger und milder sind – beide tragen jedoch den Gattungsnamen Capsicum und gehören zu den Nachtschattengewächsen.
Reich an Vitamin C
Die Früchte, meist Schoten genannt, sind genau genommen Beeren. Ihre Schärfe wird auf der Scoville-Skala gemessen und reicht von sehr scharfen Habaneros oder Piri Piri (10 SHU) über Tabasco (9 SHU), Jalapeno (6 SHU) bis hin zum erträglichen Wert von 5 SHU. Eine fleischige Peperoni erreicht hingegen höchstens 2 SHU. Nebst ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt regen Capsicum die Verdauung an.
Orangeroter Farbverlauf
Ein sonniger Südbalkon ist wie geschaffen für die Schotenfrüchte, denn von der Wärme kann die Südamerikanerin kaum genug kriegen. Doch gibt es tatsächlich Paprikapflanzen wie die Sibirische Hauspaprika, die in nördlichen Gefilden mit nur kurzen und wenigen Sonnentagen gedeihen. Capsicum sind Selbstbestäuber, das heisst, sie tragen sowohl männliche wie auch weibliche Blüten, die Pollenübertragung erfolgt durch Wind und Insekten.
Vielfältige Fruchtformen
Rund 8 Wochen nach der Saat – bzw. 4 Wochen nach der Pflanzung – zeigen sich die ersten Früchte. Je nach Sorte wechseln sie von unreifen grünen zu weissen, gelben, orangen, roten, pfirsichfarbenen bis hin zu dunkelvioletten oder fast schwarzen Beerenschoten. Auch die Fruchtform ist vielfältig: tropfen-, kugel-, oder kegelförmig, länglich bis spitz. Erntereif ist das Gemüse, sobald die Früchte genügend Farbe zeigen oder spätestens dann, wenn sich die Schale leicht zusammenzieht. Manche Sorten können bereits grün genascht werden. Am schärfsten sind die voll ausgereiften Früchte.
Samen ernten
Zum Verarbeiten scharfer Chilis trägt man besser Handschuhe: Reste vom Pflanzensaft bleiben an den Händen und können von dort in die Augen geraten. Viele Chilis sind mehrjährig, werden aber aufgrund der anspruchsvollen Überwinterung – an einem hellen Standort bei 10 bis 15 Grad – nur einjährig gezogen. Es ist einfacher, eigene Samen für die Aussaat im nächsten Jahr zu sammeln: Dazu reife Schoten aufschneiden, Samen mit einem Teelöffel entnehmen und gut trocknen lassen.
Text und Foto: Ruth Schläppi
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