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Kreative Gartenbilder

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Kreative Gartenbilder

Der bekannte Staudengärtner Christian Kreß erzählt dem «Schweizer Garten» exklusiv, wie er lebendige Gartenbilder kreiert, zeigt Fotos seiner Lieblingsstauden und erklärt ihre Standortmerkmale.

Das Geheimnis der Staudenverwendung besteht darin, dass die Arbeit mit den Jahren immer weniger wird, da die Stauden sich ineinander verweben und so kaum mehr Unkrautwuchs zulassen. Ich hatte schon immer den Drang, mit möglichst vielen Stauden zu experimentieren und ihre Standortamplituden voll auszureizen. Mein Credo lautet: «Mit den Stauden spielerisch umgehen!» Das sorgt innerhalb eines Beets für Abwechslung. Stauden mit flachen Dolden neben kerzenförmigen Blütenständen, dazwischen breitblättrige und mal wieder wuchtige Elemente, während filigrane und zarte Schönheiten für romantische Verspieltheit sorgen. In der Staudenverwendung ist es ausserordentlich wichtig, neben dauerhaften und über die Jahre statischen Sorten eine gewisse Dynamik zuzulassen, denn so entstehen Jahr für Jahr neue Überraschungen, ohne dass sich der Gesamteindruck eines Beets nennenswert verändert.

Christian Kreß› Lieblingsstauden:

Riesensteinbrech (Bergenia-Hybriden): Die Bergenia wurde vom Bund deutscher Staudengärtner zur «Staude des Jahres 2017» gekürt. Zuvor galt sie lange Zeit als Omapflanze. Inzwischen gibt es nicht nur reichblühende Sorten, die sogar mehrmals im Jahr blühen, sondern der Riesensteinbrech kann auch sehr vielseitig verwendet werden. Ich empfehle ihn für Randbepflanzungen sowie als Füllstaude, wo seine sehr frühe Hauptblüte optimal zur Geltung kommt.

Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis): Mein Credo lautet, Derbes mit Zartem zu verknüpfen. Die beschwingt wirkenden Blütensträusse der Wiesenknöpfe eignen sich wie kaum eine andere Staude dazu, einer Situation das gewisse Etwas zu verleihen. Stauden wie Taglilien und Rittersporn erfahren dadurch eine ungewöhnliche Nachbarschaft. Mit den Jahren wurden die unterschiedlichsten Sorten selektiert, die sich in ihrer Höhe und Blütezeit stark unterscheiden. So gelangen wir zu immer neuen Kombinationen.

Schildblatt (Darmera peltata): Eine Staude mit einer spektakulären, sehr frühen Blüte? Dann sollte man unbedingt das Schildblatt berücksichtigen – sofern ein frischer bis feuchter Pflanzplatz vorliegt. Schon vor dem Blattaustrieb erscheinen die kugeligen dunkelrosa Blütenrispen in grosser Zahl. Danach entfalten sich die namensgebenden runden Blätter. Diese Staude bildet Ausläufer und erobert sich auf diese Weise auch grössere Stellen im Garten, die sich zur Blütezeit zu einer Augenweide entfalten.

Sonnenbraut (Helenium-Hybriden): Nur wenige Hochsommerstauden können es mit der Üppigkeit und Fülle der Sonnenbraut aufnehmen. Hinzu kommt eine überaus grosse Sortenzahl. Ich schätze vor allem die hohen, alles überragenden Hintergrundsorten, es gibt aber auch niedere Sorten, die sich für den Beetrand eignen. In der vollen Sonne gedeihen Helenium in beinahe jedem Boden, sofern dieser nicht zu nass ist. Die Sonnenbraut ist eine typische Präriestaude, deren Blüten sogar in der Vase lange halten.

Sterndolde (Astrantia major): Schon in kleineren Gruppen wirken die Sterndolden romantisch – und dies erst noch über einen langen Zeitraum hinweg. Ob gerade in Mode oder nicht, sie bilden in einer Pflanzung immer das verbindende Element. Von den Sterndolden sind inzwischen zahlreiche Sorten in Farbtönen von Weiss, Rosa, Lila bis hin zu Rot in Umlauf gebracht worden. Für alle sind ein leicht beschatteter Standort, ein nährstoffreicher und vor allem nicht zu trockener Gartenboden wichtig.

Anis-Ysop (Agastache rugosa): Gerade in der heutigen Zeit sind sogenannte «Insektenmagnete» äusserst wertvoll. Da die blauen, violetten und ockerfarbenen Sorten des Anis-Ysops unglaublich lange blühen und noch dazu sehr anspruchslos sind, eignen sie sich perfekt für jeden Garten. Ich liebe diese lockeren bis straffen Kerzen, die sich problemlos in jedes Beet einfügen lassen. Einmal in den Garten integriert, ist das «Sommerloch» von Ende Juli bis zum September nicht mehr existent!

 

Text: Christian Kreß    Bilder: Rachele Z. Cecchini

Diese Pflanzen dürfen im Staudengarten nicht fehlen:

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