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Die Basis des Gärtnererfolgs

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Die Basis des Gärtnererfolgs

Eine gute Erde gibt den Wurzeln Halt, stellt den Pflanzen als Starthilfe den nötigen Nährstoffmix zur Verfügung und ist luftdurchlässig. Zudem muss sie strukturstabil sein, darf also im Verlauf der Saison nicht zu viel an Masse verlieren. Sie darf nicht zu faserig sein und braucht einen Tonanteil, damit sie Wasser speichern kann.

Ausserdem sollte die Gärtnererde auf keinen Fall Torf enthalten – seit 1987 stehen die Moorlandschaften der Schweiz unter Schutz, der Torfabbau ist hierzulande ­verboten. Dennoch gelangen immer noch Tausende Tonnen von ausländischem Torf in die Schweiz, meist unzulänglich deklariert – in der Regel steht nur auf der Packung, wenn die Erde torffrei ist. Ricoter-Geschäftsführer Ulrich O. Zimmer stimmt das nachdenklich: «Moore bedecken zwar nur 3 % der Erdoberfläche, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammen.» Beim Torfabbau werden ganze Landstriche unwiederbringlich zerstört. Der Schweizer Erdenproduzent war der erste Anbieter, der 1981 begann, an torffreier Erde zu forschen. Seit einigen Jahren ist auch bei deutschen Produkten eine steigende Nachfrage an torffreien Substraten festzustellen – wohl nicht zuletzt wegen der zunehmenden Klimaerwärmung, denn beim Torfabbau werden grosse Mengen an klimaschädlichem CO2 freigesetzt.

Pionier des torffreien Gärtnerns

Ricoter setzt im Kampf gegen Importerden wo immer möglich auf einheimische Werte: Seit 1981 recycelt und verfeinert er Abfallprodukte aus der Forst- und Landwirtschaft und produziert daraus hochwertige Blumenerden. Besonders bei der Zuckerrübenernte fallen jedes Jahr enorme Mengen an wertvoller Ackererde an. Als Torfersatz dienen Holzfasern aus frisch hergestellten Hackschnitzeln. Dadurch bleibt die Erde locker und luftdurchlässig. Das Unternehmen forscht seit Jahren nach Torfersatzprodukten. Bei seinem wichtigsten Marktsegment, den Hobbygärtnern, hat es sein Ziel erreicht: Über 50 verschiedene torffreie Erden für Garten-, Balkon- oder Zimmerpflanzen sind im Handel erhältlich. Sie werden direkt neben den beiden Zuckerfabriken in Aarberg (BE) und Frauenfeld (TG) produziert. Ausser dem Erdmisch­werk Terre Suisse AG in Altstätten (SG) und einigen lokalen Kompostwerken, die ein wenig Erde herstellen, ist Ricoter inzwischen der einzige Schweizer Anbieter.

Anders giessen

Torffreie Substrate haben sich im Hobbygarten in den vergangenen Jahren bewährt. Zu beachten sei, so Ulrich O. Zimmer, dass man Töpfe mit torffreiem Substrat in der Regel in kürzeren Intervallen bewässern muss, dafür in kleineren Mengen. Dieser Nachteil lasse sich durch die Wahl eines etwas grösseren Gefässes mit mehr Volumen ausgleichen. Meist werde allerdings generell eher zu viel als zu wenig ge­gossen: «Torffreie Erden trocknen oberflächlich zwar schneller ab, in tieferen Schichten sind sie jedoch noch länger ausreichend feucht für die Pflanzenwurzeln. Deshalb erst giessen, wenn sich die Erde auch in Fingertiefe (ca. 5 cm) ebenfalls trocken anfühlt.» Das neueste Produkt von Ricoter ist der «Gartenmulch Bio-Line». Er besteht aus einheimischen, stickstoffstabilisierten Holzfasern und einem Anteil Gartenkompost. Das Produkt eignet sich sehr gut als Mulchschicht in Rabatten, Pflanz- und Gemüsebeeten sowie als oberste Schicht bei Hochbeeten. Es kann auch als Bodenverbesserer in schweren, verdichteten ­Böden eingesetzt werden und gilt als wirksamer Torfersatz für Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen.

Bild: Caroline Zollinger

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