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Clematis: Der Griff nach den Sternen

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Clematis: Der Griff nach den Sternen

Clematis erobern kleine und grosse Gärten im Sturm. Vom Frühling bis zum Herbst gibt es etwas zu bewundern, und im Winter sorgen die wuscheligen Samenstände für faszinierende Gartenbilder.

Mit verschwenderischer Blütenpracht bereichert die Waldrebe (Clematis) unsere Gärten. Nebst ihren teils meterlangen Trieben bietet sie vor allem traumhafte Blüten in Hülle und Fülle. Eine besonders romantische Inszenierung ­ergibt sich, wenn man sie in einen alten Obstbaum klettern lässt. Wenn zwei Wald­reben ineinanderwachsen, bilden sie rasch ein reichblühendes Dickicht. Je nach Sorte setzt man sie deshalb am besten in 2 bis 5 m Abstand, sodass sie sich nicht zu stark miteinander verflechten. Eine klassische Kombination sind Clematis und Rosen, dabei wählt man mit Vorteil eine Sorte, die gleichzeitig blüht wie die Rose.

An Waldrändern daheim
Waldreben sind ein blühendes Wunder. Sie nehmen mit wenig Bodenfläche vorlieb, um schon bald loszulegen und in luftiger Höhe Spaliere, Bäume und Sträucher mit ihren Blütenwolken zu überziehen. Da sie in der freien Natur im lichten Schatten von Waldrändern wachsen, bevorzugen sie helle bis halbschattige Plätze. Alle Wald­reben mögen ein durchlässiges, nährstoffreiches Substrat, einen beschatteten Fuss und ein paar Stunden Sonne an den Blüten. Trockenheit macht sie empfindlich für den Welkepilz, von dem grossblütige Hybriden oftmals befallen werden.

Kletterhilfen gefragt
Waldreben sind Schlingpflanzen, keine Selbstklimmer, weshalb sie eine Kletterhilfe benötigen. Dafür eignen sich Holz- oder Metallstützen, Drähte und Obelisken oder ein selbstgebautes Weidengeflecht, an denen man die zarten Triebe sorgfältig hochleitet oder festbindet. Dabei braucht es etwas Fingerspitzengefühl, denn die Ranken können leicht brechen oder knicken. Auch an einem schlichten Maschendrahtzaun sehen Clematisblüten grossartig aus, wenn sie sich hineinweben. Die beste Pflanzzeit von Clematis ist im Herbst oder im Frühjahr. Bei jungen Pflanzen empfiehlt sich im Wurzelbereich ein Winterschutz mit einer Decke aus Laub oder Stroh.

Welcher Schnitt für welche Clematis?

Schnittgruppe A: Bei frühblühenden Waldreben wie C. alpina und C. montana, deren Flor bereits im April und Mai erscheint, verzichtet man meist auf den Rückschnitt. Werden sie mit den Jahren zu gross, kann man sie bei Bedarf einkürzen. Den Rückschnitt sollte man aber gleich nach der Blüte vornehmen, denn sie legen ihre Knospen fürs Folgejahr an den vorjährigen Trieben an.

Schnittgruppe B: Zu dieser Gruppe gehören die grossblumigen Arten und Sorten, die im Frühsommer an den vorjährigen Trieben blühen. Wenn ihnen der Standort zusagt, blühen sie im August/September ein zweites Mal. Im Frühling werden nur verdorrte und schwache Triebe entfernt, die übrigen Triebe an den Spitzen leicht zurückgenommen. Dabei kann man auch bei Bedarf die Ranken sorgfältig festbinden. Ein zweiter Schnitt erfolgt im Sommer, indem die welken Blüten samt dem ersten Blattpaar abgeschnitten werden. So kann sich der zweite Flor entwickeln. Empfehlenswerte Sorten sind Clematis ‘Elsa Späth’, ‘Niobe’, ‘The President’ und die gefüllte Züchtung ‘Multi Blue’.

Schnittgruppe C: Diese Gruppe bildet die Blüten an den neuen Trieben im Frühling. Dazu gehören die sommerblühenden Hybriden wie Clematis ‘Jackmanii’, ‘Perle d’Azur’ oder ‘Rouge Cardinal’, die Stauden-Clematis sowie die unkomplizierten Italienischen Waldreben (C. viticella). Diese Gruppe wird im Spätwinter auf 30 bis 50 cm über dem Boden zurückgeschnitten. Damit verhindert man auch das Verkahlen im unteren Bereich.

Text & Bild: Isabel Moesch

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