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Alternativen zum Spinat

Alternativen zum Spinat
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Alternativen zum Spinat

Mit herkömmlichem Spinat haben Neuseeländer Spinat, Baumspinat oder Malabarspinat nur wenig gemeinsam. Doch überzeugen diese Blattgemüse mit langer Erntezeit – sogar während der hitzeintensiven Sommermonate. Entdecken Sie mit uns Alternativen zum Spinat.

Spinat ist beliebt, ob in den Smoothie gemixt oder als Jungsalat verzehrt. Auch lässt er sich problemlos einfrieren, im Wok kurzbraten oder als Gemüse dünsten. Das grüne Blattgemüse wächst willig – und oft sogar zu schnell: In der Sommerhitze schiesst es in die Höhe, bildet unscheinbare Blüten und die Blätter sind deutlich kleiner und weniger aromatisch. Zudem wird in dieser Wachstumsphase bittere Oxalsäure gebildet. Kurz, der Spinat wird ungeniessbar. Jetzt kommen die Alternativen zum Spinat zum Zug. Ihr Vorteil: Die spinatähnlichen Blattgemüse wachsen den ganzen Sommer über. Durch die dauernde Blatt- und Triebspitzenernte verzweigen sie sich und produzieren neue, aromatische Blätter.

Baumspinat

Wie herkömmlicher Spinat gehört der Baumspinat (Chenopodium giganteum) zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Doch anders als die gewöhnlichen Spinatzüchtungen, kann diese Art am richtigen Standort 2 bis 3 m in die Höhe wachsen. Weitere nahe Verwandte dieser Gattung sind Quinoa oder Guter Heinrich. Baumspinat stammt ursprünglich aus dem Himalaya, weshalb er auch bei uns anspruchslos auf lockerem und nährstoffreichem Boden wächst. Die Pflanze bildet länglich spitz zulaufende Blätter, die vor allem nahe des Austriebs am Stielansatz rote Farbpunkte zeigen. Ihre Blüten sind eher unscheinbar. Möchten Sie verhindern, dass sich der Baumspinat selbst aussät, sollten Sie die Blütenstände rechtzeitig entfernen. Zwar verträgt die Pflanze bis –10 ºC, ist aber nicht winterhart und wird nur einjährig kultiviert. Als Gemüse wertvoll sind vor allem die jungen Seitentriebe mit den zarten und schmackhaften Blättern. Diese können gekocht, gedünstet oder gegart werden. Durch das Entspitzen der Triebe lassen sich den ganzen Sommer über Blätter ernten. Diese enthalten Oxalsäure und Saponine. Nur hin und wieder roh verzehrt, stellen sie kein Gesundheitsrisiko dar.

Guter Heinrich

Ein weiterer Vertreter der Fuchsschwanzgewächse ist der Gute Heinrich oder Wilde Spinat (Chenopodium bonus-henricus). Diese alte Nutzpflanze wurde einst von den heutigen Spinatarten verdrängt. An Wegrändern findet man die rund 75 cm hohe Pflanze noch heute. Der Gute Heinrich ist mehrjährig und trägt leicht fleischige, pfeilförmige Blätter, die auf der Unterseite leicht bemehlt sind. Die Blüten ähneln jenen des Amarants. Die anspruchslose Pflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Auch hier sollten vorwiegend die jungen, kaum bitteren Blätter verzehrt werden. Je später im Jahr, desto höher ist der Anteil an Oxalsäure, der allerdings beim Kochen reduziert wird. Die jungen Blätter enthalten viel Vitamin C und Eisen.

Malabarspinat

Der Indische Spinat oder Malabarspinat (Basella alba) gehört zur Familie der Basellgewächse und ist, wie seine Herkunft vermuten lässt, eher wärmebedürftig. Besonders die rotstieligen Sorten (B. alba var. rubra) sind ein Blickfang, der ins Gemüsebeet wie auch in den Zierpflanzentrog passt. Die krautigen und windenden Sprossachsen können bis zu 2 m hoch wachsen. Sie tragen von Mai bis September weisse bis rosafarbene Blüten. In nährstoffreichem Boden und bei regelmässiger Wasserversorgung bilden die starken Triebe hübsche Blätter und Blüten. Beide sind essbar, ob im Salat oder gedünstet. Beim Kochen bilden die Blätter eine schleimige Konsistenz. Diese kann bestens zum Andicken von Saucen oder Gerichten genutzt werden. Das wärmeliebende Gewächs überwintert nach einem starken Rückschnitt geschützt bei rund 10 ºC oder wird nur einjährig kultiviert.

Gartenmelde

Der Spanische Salat oder die Gartenmelde (Atriplex hortensis) ist eine weitere Vertreterin der Fuchsschwanzgewächse und zeigt sich krautig wachsend, ohne grundständige Blattrosette. Dabei kann die Pflanze während eines Sommers bis 2,5 m hoch wachsen. Besonders hübsch sind die rotlaubigen Blätter wie jene der Sorte ‘Rubinrote Gartenmelde’ (A. hortensis var. rubra). Eine besondere Eigenschaft dieser Pflanze: Sie zeigt sich tolerant gegenüber Hitze und Trockenheit. Allerdings ist die Ernte der roten, weichen Blätter etwas aufwendiger, da diese eher schmal und klein wachsen. Die Gartenmelde bildet von Juli bis September ährige Blütenstände; durch das Entspitzen der Triebe verzweigt sie sich stärker. Auch dieser Dunkelkeimer sollte zur Aussaat rund 2 cm tief in den Boden ausgebracht werden. Erhältlich sind zudem pflanzfertige Setzlinge.

Neuseeländer Spinat

Das Mittagsblumengewächs (Aizoaceae) stammt aus den Küstenregionen von Neuseeland und Australien. Interessant wird der Anbau von Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonioides) während der Sommermonate. In dieser Zeit bildet der Echte Spinat Blüten, während beim Neuseeländer Spinat weiterhin die Blätter geerntet werden können. Diese Pflanze lässt sich Zeit beim Wachsen, weshalb eine Vorkultur von Vorteil ist. Bei rund 20 ºC die Samen vorquellen lassen, aussäen und regelmässig feucht halten, dann pikieren und nach den Eisheiligen auspflanzen. Ab dann beginnt die Ernte der Kopftriebe und der Blätter. Je mehr geerntet wird, desto mehr verzweigt sich das Gewächs und bedeckt den Boden. Tetragonia ist nicht wählerisch, was ihre Nachbarn betrifft – bestens bewährt hat sie sich als Unterpflanzung zu Tomaten. Ab August / September bildet die Pflanze kleine, unscheinbare Blüten in den Blattachseln. Neuseeländer Spinat lässt sich wie herkömmlicher Spinat zubereiten. Zwar enthalten die kleinen Blätter einen etwas höheren Anteil an Oxalsäure, können in kleinen Mengen jedoch gut roh verzehrt werden. Ansonsten als Spinatersatz blanchieren oder dünsten. Das Aroma ist intensiver und kräftiger als bei herkömmlichem Spinat. Die saftigen Blätter bis zum Frost ernten, danach geht die Pflanze ein. Im Bild ist die Sorte ‘Bornträger’ von Pro Specie Rara zu sehen.

Erdbeerspinat

Ebenfalls aus der Familie der Amaranthaceae gehört der Erdbeerspinat. Das alte, fast vergessene Blattgemüse trägt leuchtend erdbeerrote Früchte, gepaart mit eher kleinen, hellgrünen Blättern. Ursprünglich beheimatet im Orient, hat die Pflanze den Weg in unsere Gemüsebeete gefunden. Der Echte (Blitum virgatum) wie auch der Ährige Erdbeerspinat (B. capitatum) wächst gut zwischen Kartoffeln und Stangenbohnen oder als Nachbar zu Frühlingszwiebeln oder Sellerie. Die Pflanze bleibt mit 20 bis 60 cm Wuchshöhe eher niedrig und bildet wie herkömmlicher Spinat eine grundständige Blattrosette. Diesen Dunkelkeimer sollten Sie möglichst noch im Juni aussäen, um bis in den Spätherbst ernten zu können. Die Blätter werden wie Spinat zubereitet, die Blüten sind ebenfalls essbar, tragen jedoch kein Erdbeeraroma, sondern sind eher fad und eignen sich besser als Dekoration. Reife Früchte zur Samengewinnung ernten. Dazu das Fruchtfleisch entfernen und die Samen an einem dunklen, trockenen Ort lagern.

 

Text & Fotos: Ruth Schläppi

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