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Winterhilfe für Igel

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Winterhilfe für Igel

Bald schon kommt der Winter, und mit den sinkenden Temperaturen steigt auch das Mitgefühl für die Igel. Mit  9 einfachen Massnahmen können Sie den Igeln das Überwintern erleichtern und Unfälle vermeiden.
  1. Laubhaufen: Lassen Sie das Laub liegen, wo immer es nicht stört, z.B. in einer Ecke des Gartens zu einem Haufen aufgeschichtet oder unter Sträuchern verteilt.
  2. Unterkunft: Die handelsüblichen Igelhäuschen sind oft zu luftdicht und werden nur selten von Igeln als Quartier ausgewählt. Viel einfacher und sehr beliebt bei den Igeln ist ein Unterstand aus Backsteinen und einem darübergelegten Brett. Für den Nestbau benötigen die Igel lang­stieliges Heu und Laub, das Sie am besten einfach dazulegen – Igel bestehen darauf, das Nest selbst einzurichten.
  3. Mäher: Vorsicht beim Einsatz von Fadenmähern und Motorsensen! Das Arbeitsgebiet sollte gründlich auf Igelnester abgesucht werden, am einfachsten durch gefühlvolles Stochern im Unterholz.
  4. Nahrung: Den Garten auf Igelfreundlichkeit zu prüfen, ist nicht schwierig, da es eigentlich nur ein Kriterium gibt: Findet der Igel Nahrung? Igel sind Kleinraubtiere und ernähren sich von Käfern, Spinnen, Raupen, Larven, Würmern und Schnecken. Weil seit einigen Jahren ein besorgniserregender Rückgang an Insekten festgestellt wird, droht den Igeln eine Hungersnot.
  5. Wiese: Igel bevorzugen artenreiche Wiesen. Als bunte Alternative zum öden Rasen empfehlen wir den Blumenrasen – er ist ebenso trittfest, aber viel pflegeleichter. Ein igelfreundlicher Garten kennt keinen Abfall für die Grüntonne: Totholz dient schön gestapelt als Gestaltungselement, mit Strauchschnitt, Ästen und Laub lassen sich kunstvolle Haufen aufschichten und der Rest kommt auf einen igelzugänglichen Komposthaufen.
  6. Pestizidfrei: Schädlingsbekämpfungsmittel vergiften die Nahrung unserer einheimischen Tierwelt. Sie schaffen zudem ein biologisches Ungleichgewicht, das den weiteren Einsatz von Pestiziden nach sich zieht. Mit der richtigen Kombination verschiedener Pflanzen kann man den Garten vor Schädlingen schützen und auf den Einsatz von Chemikalien verzichten.
  7. Einheimisch: Exotische Pflanzen wie Forsythie oder Thuja sind für hiesige Lebewesen nutzlos oder gar giftig. So ernährt der einheimische Wacholder 43 Vogelarten, der beliebte Chinesische Wacholder gerade mal eine Vogelart.
  8. Durchgang: Achten Sie bei allen Zäunen auf Durchschlupfmöglichkeiten an den strassen­abgewandten Seiten des Gartens. Für ­gesunde ­Wildtierpopulationen ist der genetische Austausch enorm wichtig.
  9. Igel gefunden – was nun? Igel sind Wildtiere und keine Haustiere. Wer das Glück hat, in ­seinem Garten einen Igel zu beherbergen, kann ihm einen Gefallen tun: ihn einfach in Ruhe lassen. Wenn Sie allerdings auf ein orientierungsloses oder krankes Tier stossen, sollten Sie die Igelhilfe in Ihrer Nähe informieren, denn hilfsbedürftige Igel ge­hören in die Hände von Fachleuten. Vor jedem persönlichen Eingreifen sollte eine Igelstation oder die kostenlose 24-Stunden-Notfallnummer von Pro Igel angerufen werden: Telefon 079 652 90 42.

Text: Bernhard Bader   Bild: Pro Igel

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