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Wintergemüse: Vorsorge für die kühle Saison

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Wintergemüse: Vorsorge für die kühle Saison

Im Winter liegen viele Gemüsegärten brach – das muss nicht sein: Wer richtig plant und auf die passenden Sorten setzt, erntet den ganzen Winter über und schon früh im Jahr gartenfrische Vitamine.

Wer im Winter ernten will, muss sich bereits früh im Jahr mit dem Winter-Garten beschäftigen. Die Klassiker im Winterbeet sind die verschiedenen Kohlarten: Rosenkohl, Wirz, Federkohl und Palmkohl. Sie werden von April bis Mai ausgesät und von Juni bis Juli gepflanzt. Winterkefen, die im Oktober gesteckt und im Juni geerntet werden, sind die perfekte Vorkultur. Sie geben nicht nur rechtzeitig das Beet frei, sondern reichern den Boden auch, wie alle Leguminosen, mit Stickstoff an, wovon alle Kohlarten als Starkzehrer profitieren. Die Blätter von Feder- und Palmkohl sowie die Röschen des Rosenkohls erreichen ihren geschmacklichen Zenit nach dem ersten Frost und können den ganzen Winter über geerntet werden. Noch länger besetzt der Winterlauch das Beet. Dieser wird bereits im April gepflanzt und an frostfreien Tagen im Winter geerntet. Ebenfalls den ganzen Winter über frisch geerntet werden verschiedene Wurzelgemüsearten wie etwa Schwarzwurzel, Pastinake, Petersilienwurzel, Haferwurzel und einzelne Karottensorten (z. B. das weisse ‘Küttiger Rüebli’ oder die violette ‘Gniff’) – vorausgesetzt, der Boden ist nicht gefroren und der Garten ist nicht das Zuhause von Wühlmäusen. Nicht zu vergessen sind Nüsslisalat, Winterkresse, Hirschhornsalat und Winterpostelein. Um sich das Waschen zu vereinfachen und auch bei Schnee ernten zu können, empfiehlt es sich, diese Schnittsalate im Treibbeet oder unter Vlies auszusäen. Wichtig: Nur an frostfreien Tagen ernten. Werden gefrorene Pflanzenteile mechanisch beansprucht, wird das Gewebe zerstört, verfärbt sich nach dem Auftauen schwarz und wird matschig.

Frühes Frühlingsgemüse
Von einigen Gemüsearten gibt es speziell für die Überwinterung gezüchtete Sorten, etwa von Kopfsalat, Kefen, Spinat und Krautstiel. Oftmals handelt es sich dabei um alte Sorten, die Dank der Stiftung Pro Specie Rara heute noch am Leben und teilweise auch wieder im Handel erhältlich sind. Sie alle werden im Herbst gesät, überwintern als Jungpflanze und legen so schon im zeitigen Frühjahr kräftig los. Sie haben gegenüber im Haus vorgezogenen Pflanzen den Vorteil, noch vor dem Winter ein gut im Boden verankertes Wurzelwerk ausgebildet zu haben und an Kälte gewöhnt zu sein. Je nach Lage und Winter empfiehlt es sich, die Jungpflanzen durch Anhäufeln mit Laub oder Tannenzweigen vor den ärgsten Frösten zu schützen. Die Pflanzen dürfen zudem nicht zu gross in den Winter gehen, da sie sonst anfälliger auf Frost sind. So werden etwa die Winterkefen erst im Oktober, in sehr warmen Lagen sogar erst im November gesteckt. Auf eine übermässige Stickstoffdüngung muss verzichtet werden, denn Stickstoff beschleunigt zwar das Wachstum, führt aber auch zu weicherem Gewebe, das den Frösten weniger standhält. Ebenfalls frühes Frühlingsgrün versprechen verschiedene Vertreter aus der Zwiebelfamilie, die heute kaum mehr bekannt sind: die Winterheckenzwiebel, der Schnittknoblauch oder die Etagenzwiebel.

Text & Bild: Nicole Egloff

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