Weihnachten für die Amsel
Für Farbe im winterlichen Garten sorgt ein traditionell mit Weihnachten verbundenes Gehölz: Die einheimische Stechpalme (Ilex aquifolium) belebt mit ihrem immergrünen Laub und den leuchtend roten Beeren besonders im Winter die Gartenszenerie.
Der strauchartige Baum kann 2 bis 3 m hoch werden und fühlt sich an einem eher schattigen Platz im Garten am wohlsten. Das untere Blattwerk besitzt einen gezackten Blattrand, der Rehe und andere Wildtiere auf Nahrungssuche abschreckt. Nur weiter oben am Stamm wachsen dem Ilex glatte Blätter ohne stachelige Spitzen. Sollen Stechpalmen Früchte tragen, empfiehlt es sich, möglichst mehrere Exemplare in einer Gruppe zu pflanzen, denn die meisten Arten und Sorten sind zweihäusig. Sie tragen also männliche Blüten auf der einen und weibliche auf einer anderen Pflanze.
Ihre kleinen weissen Blüten werden von Insekten besucht, die für uns Menschen giftigen Beeren dienen einigen Vogelarten wie der Amsel während der Winterzeit als Nahrung. Dekorativ ist auch die alte, besonders in England gelebte Tradition, einige mit Beeren behangene Zweige als Weihnachtsschmuck zu verwenden. Auch bei uns wird die Stechpalme mehr und mehr in floristische Arrangements eingebunden, denn selbst in trockener Heizungsluft erweisen sich geschnittene Zweige mit Fruchtbesatz als langlebige vorweihnachtliche Deko-Zutat. Doch Vorsicht, bei der Wildform handelt es sich um eine geschützte Pflanze. Weil die Stechpalme nur noch selten in ihrem natürlichen Lebensraum anzutreffen ist, ist das Abschneiden der Zweige untersagt. Allerdings hat sich der Bestand in der Schweiz in den letzten Jahren etwas erholt, was wohl auf die milderen Wintertemperaturen zurückzuführen ist. Bei Ilex-Pflanzen im eigenen Garten kann man sich hingegen ohne schlechtes Gewissen von den malerischen Zweigen bedienen.
Text & Bild: Konrad Hilpert