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Quitten: Herbstgold

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Quitten: Herbstgold

Wenn der Herbst naht und sich das satte Grün der Bäume allmählich wieder in ein herrlich leuchtendes Farbenspiel verwandelt, rückt auch eine uralte und doch scheinbar vergessene Frucht wieder in unseren Fokus: die Quitte.

Die Quitten gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Je nach ihrem Aussehen werden die essbaren Obstquitten in Apfel-Quitten (Cydonia oblonga var. maliformis) und Birnen-Quitten (C. oblonga var. oblonga) unterteilt. Im Gegensatz zum zartrosafarbenen, aromatischen und etwas härteren Fruchtfleisch der Apfel-Quitte ist jenes der Birnen-Quitte meist etwas weicher, saftiger und milder im ­Geschmack. Allerdings gibt es viele Zwischenformen, die sowohl apfel- als auch birnenförmige Früchte ausbilden. Insgesamt sind etwa 200 Quittensorten bekannt, von denen wir die folgenden vorstellen möchten:
– Apfel-Quitte ‘Wudonia’: mittelgrosse, süsssäuerliche Früchte, Reifezeit ab Oktober
– ‘Konstantinopeler Apfelquitte’: grosse, leicht säuerliche Früchte, robuste Sorte, Reifezeit ab Anfang Oktober
– Birnen-Quitte ‘Bereczki’: grosse, aromatische Früchte, Reifezeit ab Ende September
– Birnen-Quitte ‘Vranja’: sehr grosse, leicht süsssäuerliche Früchte, Reifezeit im Oktober
– ‘Portugiesische Birnenquitte’: sehr grosse, saftige Früchte, Reifezeit ab Anfang Oktober
Daneben gibt es Zier- bzw. Scheinquitten (Chaenomeles speciosa, C. japonica), die aus Ostasien stammen und in unseren Breiten als bis zu 3 m hohe Sträucher wachsen. Ihre dekorativen Blüten leuchten im Frühjahr in Weiss, Rosa oder Rot und bilden dann deutlich kleinere, süsslich duftende Früchte, die sich ebenfalls zu Saft, Gelee, Kompott & Co. weiterverarbeiten lassen.

Robust und anpassungsfähig
Obstquitten fühlen sich im gemässigten, mild-warmen Klima wohl und brauchen einen sonnigen, geschützten Standort. Der Boden sollte nahrhaft, durchlässig und nicht zu kalkhaltig sein. Ansonsten gelten sie als äusserst robust und anpassungsfähig, brauchen in besonders trockenen Sommern nur hin und wieder ein wenig Wasser und alle 2 Jahre etwas Kompost als Dünger. Auf diese Weise können die bis zu 8 m hohen Bäume hierzulande recht alt werden. Die meisten Kultursorten sind selbstbefruchtend. Junge Früchte bilden zunächst einen weichen Flaum – ein Schutz vor der Witterung sowie vor Schädlingsbefall. Ernte­reif sind die Quitten je nach Sorte zwischen Ende September und Anfang November: Dann lassen sie sich leicht vom Trieb lösen und die Kerne im Inneren der Früchte färben sich braun. Von aussen erkennt man reife Früchte an ihrer typischen goldgelben Farbe, auch wenn noch etwas Flaum vorhanden sein kann. Bei der Ernte sind diese zudem noch hart, weswegen sie meist nicht roh verzehrt werden. Sind sie noch nicht ganz reif, kann man sie bis zu 8 Wochen einlagern. Im Winter benötigen die Bäume einen guten Kälteschutz, da sie an den Wurzeln frostempfindlich sein können. Ist kein strenger Frost mehr zu erwarten, kann im Frühjahr ein Rückschnitt zur Verjüngung des Holzes erfolgen. Zu den häufigsten Krankheiten der Obstquitten zählt der Feuerbrand, der die Blüten und Triebe befällt: Insbesondere bei feuchtschwüler Witterung sollten Sie diese daher regelmässig kontrollieren. Ist der Baum einmal befallen, hilft nur ein radikaler Rückschnitt bis ins gesunde Holz. Die Kragenfäule zeigt sich zuerst an der feuchten, brüchigen Rinde, bevor sich schliesslich die Früchte nach und nach braun verfärben. Sie bleiben dabei jedoch fest. Im Gegensatz dazu bildet sich bei der Monilia-Fruchtfäule ein brauner, faulender Fleck mit sichtbaren Sporen, der sich rasch kreisförmig ausbreitet. Weitere mögliche Krankheiten sind die Quittenblattbräune, Mehltau und der Befall mit Obstmaden.

Text: Christiane Nönnig   Bild: Adobe Stock

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