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Frühlingsankündigung

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Frühlingsankündigung

Tausende Narzissen bringen einen alten Steinbruch in den Vogesen zum Leuchten. Ein französisches Paar schuf dort einen Garten für alle Sinne.

E ine kurvenreiche Strasse führt durch dunkle Fichtenwälder der Vogesen, nicht weit entfernt von der Schweizer Grenze. Plötzlich öffnen sich die Hügel, junges frisches Grün erstrahlt. Dazwischen flirren, fast unwirklich, gelbe und cremeweisse Farbflecken. Wie eine Fata Morgana erscheint der «Jardin de Ber­chigranges» im Frühling, wenn dort die Narzissen blühen und die Buchenhecken austreiben. Vor 20 Jahren begann das Ehepaar Monique und Thierry Dronet mit der Anlage dieses weitläufigen Gartens.

Robuste Schönheiten

Thierry ist ganz vernarrt in die Frühlingsboten, die mit frühblühenden Sorten wie ‘February Gold’ und ‘Ice Follies’ den verblassenden Winter zum Leuchten bringen. «Als ich erlebt habe, wie die wilden Narzissen, vor allem die Art Narcissus jonquilla, hier in den Bergen die Wiesen in ein Meer gelber Blüten verwandeln, wollte ich ganz viele davon in unserem Garten haben», erzählt er. Die Natur wurde für die Gestaltung des Gartens zum Vorbild. Andererseits sollte sich dieser harmonisch in die Landschaft einfügen. Mittlerweile sind zu den heimischen Wildformen viele andere Arten und Sorten hinzugekommen. Rund 80 000 Narzissenzwiebeln in 600 verschiedenen Varietäten stecken schon im Boden, und in jedem Herbst kommen nebst anderen Zwiebeln wie Prärielilie (Camassia), Zierlauch (Allium), Hasen­glöckchen (Hyacinthoides), Blaustern (Scilla) und Hundszahn (Erythronium) Hunderte neue Narzissen hinzu. Mittlerweile haben sich die Narzissen in vielerlei Hinsicht als Glücksgriff erwiesen. Einerseits kommen die meisten von ihnen gut mit dem feuchten regionalen Klima zurecht und vermehren sich kräftig im Boden. Andererseits werden sie bekanntlich von Wühlmäusen gemieden.

Mit Narzissen den Frühlingsgarten gestalten

Damit die Blüten später nicht in Reih und Glied stehen, schütten Thierry und Monique die Zwiebeln in eine Schubkarre und verteilen sie von dort vorsichtig mit einer Schaufel. So fallen sie ohne Ordnung auf den Boden und werden dann an Ort und Stelle eingepflanzt. Wichtig: Da Narzissen sich im Boden vermehren und mit der Zeit ganze Zwiebelnester bilden, sollten die Pflanzen etwa 30 cm Abstand haben. Für eine lange Blütezeit sorgen sowohl frühe Sorten wie ‘Early Sensation’, ‘February Silver’ und ‘Spring Dawn’ als auch später blühende wie ‘Keats’ und ‘Sinopel’. Hübsche neue Sorten findet man bei diversen Blumenzwiebel-Anbietern – oder Sie machen es wie die beiden Gründer des «Jardin de Berchigranges»: Sie begeben sich im Frühjahr auf eine Reise quer durch Europa und stöbern in Schaugärten wie dem niederländischen «Keukenhof» und auf Gartenschauen nach neuen, ungewöhnlichen Narzissen für Ihren Garten.

Infos und Öffnungszeiten: www.berchigranges.com

Text: Michael Breckwoldt Bild: Sabrina Rothe

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