Würzige Winterzwiebeln
Dank ihrer milden Schärfe sind Zwiebeln in der Küche unentbehrlich. Aufgrund des geringen Pflegeaufwands lohnt sich der Anbau von würzigen Winterzwiebeln – im Frühling ist das frische Grün der Stängel besonders zart und vitaminreich.
Von Ende September bis Anfang Oktober ist die ideale Zeit für das Stecken von würzigen Winterzwiebeln. Im Boden reagieren die Zwiebeln eher negativ auf Mist- oder Düngergaben – weshalb sie sich als Nachkultur von Starkzehrern wie Kartoffeln gut eignen. Der Boden wird nicht noch extra mit Nährstoffen angereichert, sondern gut gelockert und fein gekräuelt. Einzig eine Phosphor- oder Kaligabe, etwa in Form von ausgestreuter Holzasche, würde sich als Düngergabe eignen. Wichtig: Im Beet sollten zuvor keine anderen Zwiebelgewächse wie Sommerzwiebeln oder Lauch kultiviert worden sein. Bekannte Sorten sind etwa die gelbschalige ‘Presto’ oder die rotschalige ‘Red Cross’.
Mit der Spitze nach oben
Zum Pflanzen zieht man mit dem Stielende des Kräuels Reihen im Abstand von rund 20 cm in das vorbereitete Beet. Die kleinen Steckzwiebeln sind kaum grösser als 2 bis 3 cm und werden im Abstand von 8 bis 10 cm in die Reihen gesetzt. Danach bedeckt man sie mit Erde, aber nur so viel, dass die Spitzen der kleinen Zwiebeln 1 bis 2 cm unter der Bodenoberfläche liegen. Bereits in den folgenden Herbstwochen treiben die Zwiebeln aus. Fällt das Thermometer auf mehr als 10 °C unter den Gefrierpunkt, kann zum Schutz ein Vlies oder etwas Tannenreisig ausgelegt werden.
Knackiges Zwiebelrohr
Sommerzwiebeln sind erntereif, sobald sich die Stängel zur Seite legen und das Laub vergilbt. Natürlich erreichen auch Winterzwiebeln im ausgewachsenen Stadium beinahe die Grösse ihrer Sommerverwandten. Doch die hauptsächliche Verwendung der Winterzwiebel ist vorher: Es sind die frischen röhrenförmigen Stängel im Frühling, die je nach Wachstum im April oder Mai roh verkostet ein besonders aromatisches Würzpaket bieten. Die hohlen Laubblätter liefern wertvolle Vitamine und würzen Salate, Flammkuchen oder Frühlingsgerichte.
Text & Bild: Ruth Schläppi