Wie baut man Federkohl an?
Er ist auf der Zielgeraden zum beliebtesten Wintergemüse – doch wie baut man Federkohl an? Am besten noch im August, denn die schnellwüchsige Blattkohlart gehört zu jenen Pflanzen, die nach dem ersten Frost an Attraktivität gewinnen.
Federkohl verfügt über äusserst ansprechende Eigenschaften: Einmal gepflanzt, benötigt das Blattgemüse kaum Aufmerksamkeit. Im Gegenteil, es liefert auch nach dem Frosteinbruch wertvolles Grün und wächst laufend aus seiner Herzmitte nach. Durch die Kälte wird die Produktion eines Enzyms gehemmt, wodurch der Anteil an Traubenzucker steigt. Diese leichte Süsse überdeckt den typischen Kohlgeschmack.
Lange Kulturzeit
Doch wie baut man Federkohl an? Die Kohlart übersteht Temperaturen bis –15 ºC, doch bis dahin braucht er Zeit zum Wachsen. Deshalb wird er jetzt ausgesät oder gekaufte Setzlinge bis spätestens Ende August eingepflanzt. Ausgesät wird in eine Schale oder locker aus dem Handgelenk direkt ins Beet. Dazu den Boden gut lockern und fein kräueln, die Samen verteilen und leicht mit Erde bedecken. Gut angiessen und feucht halten, besonders während einer Trockenperiode. Sobald die Pflanzen ihre ersten zwei Blättchen gebildet haben, werden sie pikiert, das heisst vereinzelt.
Platz zum Wachsen
Sind etwa die Kartoffeln aus dem Boden, so ist dort der ideale Standort, um Federkohl zu pflanzen. Sonnige wie halbschattige Beete sind dafür geeignet. Als Nährstoffgabe reicht etwas gut verrotteter Kompost, der in die Erde eingearbeitet wird. Das Gemüse gedeiht übrigens auch im Topf auf dem Balkon gut. Mit dem Setzholz wird das Pflanzloch vorbereitet. Die noch kleinen Pflänzchen im Abstand von 40 bis 50 cm bis zum ersten Blattansatz einpflanzen. Nun werden die Kohlpflanzen über die nächsten Wochen bedächtig in die Höhe wachsen und dabei immer grössere, gekrauste Blätter bilden. Ob er mit einer Schneehaube bedeckt ist oder ob der Frost ihm eisige Temperaturen beschert – dem Federkohl macht es nichts aus. Im Gegenteil, an frostfreien Tagen können die ersten Blätter geerntet werden.
Bis in den Frühling
Gepflückt wird immer nur der untere Blattkranz, so wachsen aus der Mitte immer wieder neue Blätter nach. Die Erntezeit beläuft sich bis in den Februar oder März hinein, dann leuchtet das Blattgrün noch intensiver. Die untersten Blätter am Hauptspross abtrennen, die groben Rippen entfernen und die Blätter unter fliessendem Wasser gründlich reinigen. Der Federkohl kann gedünstet, gekocht oder gebacken werden – als Rohkost eignet er sich hingegen weniger, da er nicht leicht verdaulich ist.
Text & Foto: Ruth Schläppi
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