Wärmende Mulchdecke
Um die Bodenwärme länger zu speichern und die Erde vor dem Austrocknen zu schützen, bekommt der Garten eine organische Decke. Eine solche Mulchschicht hat viele Vorzüge.
Das Abdecken der Erde mit organischem Material nennt man Mulchen. Durch diese Mulchschicht, die das ganze Jahr über ausgebracht werden kann, erhält der Boden Schutz. Die Erde wird zwischen jungen Gemüsekulturen mit einer schützenden Schicht bedeckt. Dadurch trocknet sie weniger schnell aus, bleibt locker und kann das Gemüse mit Nahrung versorgen. Lästiger Unkrautwuchs wird gehemmt und unliebsame Schädlinge finden nur erschwert Zugang zum Erdreich. Die Wärme bleibt länger im Boden, was vor allem in den kühleren Monaten von Vorteil ist.
Mulchen mit Schnittgut
In einem Garten mit wenig Rasenfläche kann der wöchentliche Grasschnitt zum Abdecken des Bodens rund um Stauden und Kleingehölze sowie um Kräuter herum oder zwischen Kürbispflanzen verwendet werden. In Gartencentern und Gärtnereien ist geschnittenes Schilf erhältlich, das sich ebenfalls gut zum Mulchen eignet. Auch Stroh leistet gute Dienste, etwa zwischen den Erdbeeren: Die Früchte liegen im Frühsommer weich auf der Mulchschicht statt direkt auf der Erde. Nebst herkömmlichen Mulchmaterialien wie Kräuterschnitt, Kartoffelkraut, Tomatenblätter, Erbsenstroh oder Brennnesseln kommen auch kleingeschnittene Papier- oder Kartonschnitzel und Vlies aus Wolle (in der Landi erhältlich) infrage. Rindenmulch hingegen ist für Sträucher oder weniger empfindliche Gewächse geeignet – auf dem Gemüsebeet hinterlässt er ein zu saures Klima.
Zwischennutzung
Desgleichen können Gemüsebeete oder grosse Töpfe mit lebendigem Grün geschützt und genährt werden: mit einer Gründüngung etwa, die im Herbst ausgesät wird und den Boden den Winter über bedeckt. Eine gute Variante sind Winterkulturen wie Knoblauch oder Winterzwiebeln. Setzt man diese im Herbst und deckt sie mit einer Mulchschicht zu, ergibt sich eine knackige Frühlingsernte.
Wichtig: Erst wird gelockert, dann gemulcht, und zwar nur wenige Zentimeter dick, damit der Boden atmen kann. Aufgefüllt wird erst wieder, wenn die Mulchschicht verrottet ist. Was für ein Festschmaus für die Gärtner im Untergrund, die Regenwürmer! Wo Regenwürmer sind, enthält der Boden durchschnittlich fünfmal mehr Stickstoff, siebenmal mehr Phosphor und elfmal mehr Kalium. Sie sind es, die den nährstoffreichen Humus erzeugen.
Text & Bild: Ruth Schläppi