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Verwandlungskünstler durchs Jahr

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Verwandlungskünstler durchs Jahr

Ziergräser bereichern unsere Gärten in vielerlei Hinsicht: Sie rascheln sanft im Wind, lockern mit grazilem Wuchs das Staudenbeet auf und sorgen mit straffen Horsten für Sichtschutz und Struktur – auch in der kühlen Jahreszeit.

Viele winter- oder immergrüne Gräser treiben früh aus und erfreuen bereits im Februar mit frischgrünen Horsten. Die Farbpalette ist facettenreich: faszinierende Grün- und Blautöne von Moor-Blaugras (Sesleria caerulea), sattes Grün von Bärenfell-Schwingel (Festuca gautieri) oder Stahlblau von Schillergras (Koeleria glauca). Die Wirkung hält jeweils über die ganze Gartensaison an. Es ist empfehlenswert, Gräserhorste bis in den Spätwinter stehen zu lassen, denn sie geben bei jedem Wetter wunderschöne Akzente ab. Ob mit glitzernden Tautropfen oder frostigen Eiskristallen verziert – man lässt sich gern von diesen Lichtspielen auf der Gräserbühne verzaubern.

Innerhalb der Gattungen variieren die Sorten in überraschender Vielfalt. Bei den Rutenhirsen (Panicum virgatum) punktet die nur 60 cm hoch wachsende Sorte ‘Shenandoah’ mit leuchtend rotem Laub und filigranem, lockerem Blatthorst. Im Gegensatz dazu wirkt die Bläuliche Rutenhirse (P. virgatum ‘Heavy Metal’) mit ihrem straffen Wuchs von 100 cm Höhe und dem silberblauen Laub geradezu militärisch. Noch mehr Höhe bieten die Sorten ‘Dallas Blues’ mit stahlblauen breiten Halmen und die Riesen-Rutenhirse ‘Northwind’. Letztere steht straff aufrecht im grünen Kleid, das sich bis zum Herbst leuchtend gelb verfärbt. Sie kann gut 160 cm hoch werden, ist äusserst stand­fest und trockenheitsverträglich.

Aufgrund der oftmals bis weit in den Herbst hinein dauernden witterungwarmen Herbstwochen und milden, schneearmen Wintern, hat sich das Angebot erweitert. Etwa beim Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides, im Bild die Sorte ‘Hameln’), das in unseren Breitengraden seit Langem bekannt ist. Seit einigen Jahren sind auch das Orient-Lampenputzergras (P. orientale und Sorten) sowie das Wollige Federborstengras (P. villosum) zuverlässige Partner im Garten. Sie bevorzugen noch mehr Wärme und Trockenheit als ihre grossblumigen Verwandten und bilden feine, üppig gebogene Blütenähren.

Text: Esther Hospenthal    Bild: Nils Honetschläger

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