Verspielte Bodendecker
Als Teppichknüpfer haben verspielte Bodendecker eine wichtige Funktion im Garten: Sie wachsen auch dort, wo nichts anderes Fuss zu fassen vermag und schützen den Boden vor Erosion.
Ihren ganzen Reiz spielen verspielte Bodendecker aus, wenn man sie in artenreichen Mischpflanzungen – also in Kombination mit Gehölzen, anderen Stauden oder Gräsern – pflanzt. Untereinander sind fast alle Bodendecker verträglich, manche jedoch, etwa Efeu oder Immergrün, neigen zum Wuchern. Damit sie sich dauerhaft im Garten wohlfühlen, sollte man ihre Wünsche hinsichtlich Sonne und Boden berücksichtigen. Viel Wasser in der Anwachsphase stellt sicher, dass sie zügig wachsen und gedeihen. Am lebhaftesten wirken die Pflanzen, wenn man sie mosaikartig im Beet verteilt. Auch mit Laubformen und Blütenfarben kann man spielen.
Ein Platz an der Sonne
In Fugen und auf sonnigen Mauerkronen zeigt sich die violette Dalmatiner Polsterglockenblume (Campanula portenschlagiana) im besten Licht, speziell in Partnerschaft mit den weiss-rosa Blütenständen des Katzenpfötchens (Antennaria dioica ‘Rubra’). Trockene, sonnige Beete eignen sich auch zur Bepflanzung mit den verschiedenen Arten des Thymians, beispielsweise Thymus praecox oder T. serpyllum. Ebenfalls sonnig, warm und eher trocken mögen es Ehrenpreis (Veronica spicata ‘Silberteppich’ oder ‘Blauteppich’), Sonnenröschen (Helianthemum), Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides), Woll-Ziest (Stachys byzantina) und manche Storchschnabel-Arten (z. B. Geranium ‘Tiny Monster’, G. cantabrigiense ‘Berggarten’ oder G. sanguineum ‘Album’). Auch Astern sind Kandidatinnen für den Platz an der Sonne – sie haben allerdings einen etwas höheren Wasserbedarf. Vor allem die Vertreter der Aster-dumosus-Gruppe gehören zu den schönsten Bodendeckern für sonnige Lagen.
Es grünt im Schatten
Im halbschattigen oder schattigen Garten geht es weniger bunt zu. Hier herrschen die Farbtöne Weiss, Blau oder Gelb vor. Das Gedenkemein (Omphalodes verna) und die Schaumblüte (Tiarella cordifolia) mit ihren zierlichen Blütenkerzen lieben schattige, tiefgründige und eher feuchte Böden, gerne in der Nachbarschaft von Anemonen oder Tränendem Herz (Dicentra spectabilis). Auch Immergrün (Vinca minor) und Efeu (Hedera helix) wachsen mit Vorliebe an schattigen Standorten. Ein Freund eher saurer Böden ist das Dickmännchen (Pachysandra terminalis), das sich auf lockerem, bestenfalls mit Laubkompost vermischtem Boden zu dichten Teppichen auswächst. Das Gegenstück zum Blattschmuck von Pachysandra ist die Elfenblume (Epimedium) mit ihrem herzförmigen Laub. Sie gehört zu den zähesten Bodendeckern für schattige Bereiche. Epimedium x perralchicum ‘Frohnleiten’ und E. x versicolor ‘Sulphureum’ sind besonders schöne Sorten, die durch ihre leuchtend grünen Blätter und schwefelgelben Blüten auffallen. Die Blätter von E. x rubrum sind hingegen rot geädert und verfärben sich im Herbst dramatisch himbeerrot. Als Begleitpflanzen bieten sich Bergenien (z. B. Bergenia cordifolia ‘Herbstblüte’), Funkien (Hosta), Geissbart (Aruncus) und diverse Schattengräser an.
Text & Bild: Judith Supper