Symbole im Advent
Schmücken wir das Haus zu Weihnachten, bedienen wir uns zahlreicher Symbole: Kerzen erinnern mit ihrem warmen Schein an das Sonnenlicht, während immergrüne Materialien wie Tanne, Kiefer und Buchs die Hoffnung auf neues Leben versinnbildlichen.
Kein anderer festlicher Anlass wird so stark mit allerlei Pflanzen in Verbindung gebracht wie das Weihnachtsfest. Neben bekannten Vertretern wie Tanne und Mistel stehen uns eine grosse Zahl anderer Pflanzen als Symbole im Advent zur Verfügung, deren Wurzeln oft in fremden Ländern und Kulturen liegen.
Fest zu Ehren Saturns
Im Gegensatz zu heute war das Leben von Germanen, Römern und Kelten massgeblich durch die Jahreszeiten geprägt, was sich in ihren Sitten und Gebräuchen widerspiegelte. Die Römer schmückten ihre Häuser schon zu den Saturnalien am 17. Dezember, dem Fest zu Ehren des Gottes Saturn. Auch die Kelten und Germanen dekorierten ihre Behausungen zur Wintersonnenwende, dem Julfest, mit Misteln, Efeu und Stechpalmen, um Unheil abzuwenden.
«Apfelbaum» zu Weihnachten
Die Kirche lehnte derlei als «heidnisch» ab und propagierte stattdessen Krippenspiele und – in Anlehnung an den Sündenfall – einen mit Äpfeln geschmückten Baum. Es folgte der Adventskranz mit der Urform des Kreises, der in allen Kulturen seit jeher ein Symbol für Vollkommenheit, Fruchtbarkeit und ewiges Leben ist. Geschmückt mit roten Kerzen, mauserte er sich innerhalb kürzester Zeit zu einem wichtigen Accessoire.
Zauberstab mit Beeren
Immergrüne Pflanzen gelten seit Tausenden von Jahren als Sinnbild für das Weiterbestehen des Lebens nach dem Winter. Mit ihnen wollte man gute Geister anlocken, die laut Überlieferung in den Bäumen lebten. Die keltischen Druiden verehrten sowohl die Mistel als auch den Baum, auf dem sie wuchs – das Schnittritual erfolgte nach strengen Regeln.
Sicher vor Unheil
Auch die Stechpalme eignet sich für Dekorationen, da sie zwei löbliche Eigenschaften vereint: immergrünes Laub und rote Beeren. Zweige wurden an Eingängen befestigt, um Geister und Feen gut zu stimmen und um sich ihren Schutz zu sichern. In Verbindung mit weiblichen Stechpalmenzweigen verwendeten die Kelten Efeu, auch «Wintergrün» genannt.
Text: Annette Lepple Foto: Envato
Das könnte Sie auch interessieren:
Blühende Barbarazweige