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Struktur im Garten schaffen

Struktur im Garten

Struktur im Garten schaffen

Nicht nur aus gestalterischen Gründen macht es Sinn, mit Steinen, Holz oder Pflanzen Strukturen im heimischen Grün zu schaffen. Sie sind auch Rückzugsorte für viele Vögel, Insekten und Kleinlebewesen.

Egal, ob man nun einen grossen Garten oder ein kleines grünes Reich sein Eigen nennt, verschiedene Strukturen bringen Abwechslung und sorgen für mehr Spannung. Man schafft damit Räume und interessante Ecken. Struktur zu schaffen, ist oft einfach. Sinnvoll ist es, wenn man darauf achtet, einheimische Pflanzen und Materialien zu berücksichtigen sowie einen unserer Umgebung angepassten Stil umzusetzen. Auch hohe Elemente in den Garten einzubauen, sorgt für willkommene Abwechslung, seien es Pergolen und Säulen aus Granit oder aus Holz.

Natursteine im Verbund

Besonders gut wirkt der Einsatz unterschiedlicher Materialien für Terrassen, Wege oder Treppen. Handelsübliche Betonelemente können etwa im Wechsel mit Natursteinplatten vielfältigen Ursprungs – Kalk oder einheimischer Granit – verbaut werden. Wird der Beton noch sandgestrahlt, erhält dieser eine raue Oberflächenstruktur, sodass sich Algen und kleine Flechten auch auf dem ursprünglich künstlichen Material ansiedeln. Auch gebrochene Granit- oder Kalkplatten, die im Kies eingebettet sind, wirken natürlicher als ein durchgehend mit Kalkplatten verlegtes Areal. Man kann auch vorhandenen Terrassen mehr Struktur geben, indem man nachträglich einen Teil der Fläche durch Rundkies oder Mergel ersetzt. Eine einfache und effektvolle Möglichkeit ist es, Platten mit schmalen Zwischenräumen zu verlegen, damit Gräser, Moos oder auch duftender Thymian Platz finden. Auch eine grössere Fläche kann alternativ zu Gras mit blühender Heide, Seggen, Polster-Thymian oder feinem Moos bepflanzt werden. Je nach klimatischen Bedingungen und Nutzung ist dies eine gute Alternative zu einem pflegeintensiveren Rasen, der zudem im Sommer häufig gewässert werden muss.

Lebendiges Holz

Holz kann in vielfältiger Weise kombiniert werden, etwa mit Steinen. Unterschiedliche Nutzungen von Terrassen und Wegen können so hervorgehoben werden. Das Nebeneinander dieser Naturmaterialien wirkt interessant. Selbst alte Baumstümpfe können für eine schöne Ramblerrose noch einen wertvollen Dienst leisten. Auch das Spiel mit Sichtachsen und Blickfängen strukturiert und vernetzt einen Garten. Ein Holzstapel mit unterschiedlich dicken Rundhölzern ist etwa eine smarte Alternative zu einer Mauer oder einer simplen Wand aus Holz. Er bietet Lebensraum für viele Insekten und Bienen. Versieht man einen hüfthohen Rundholzstapel zudem mit einem Brett, kann er als Ablage für das sommerliche Grillfest oder als Pflanztisch dienen.

Raum für Tiere

Stein-, Laub- und Asthaufen bilden schon ein kleines Biotop und sind hübsch anzusehen. Tiere mit einer eher verborgenen Lebensweise wie Spitzmäuse, Blindschleichen, Wildbienen und Rosenkäfer finden in solchen temporären Strukturen Unterschlupf. Asthaufen bestehen aus trockenem Schnittgut, das im Januar/Februar durch Gehölzschnitt anfällt und zu einem lockeren Haufen auf­geschichtet wird. Steinhaufen erhöhen ebenso die Strukturvielfalt und bieten Eidechsen willkommenen Schutz vor Katzen. Auch Totholz ist ein hilfreiches Gestaltungselement, sei es als Sitzhocker, Skulptur oder zur Begrenzung – es bietet ausserdem in jeder Phase Raum für Tiere, Pilze und Moose. Besonnte Steinblöcke wie grössere Findlinge sind beispielsweise für Mauerbienen wichtig beim Bau von Brutzellen. Sandlaufkäfer und Sandbienen nutzen hingegen gerne Sand- und Kies­flächen. Verschieden grosse Steine aus regionalen Quellen, sei es Schotter von nahe gelegenen Flüssen oder grössere Fluss­kiesel, können eine benachbarte einfache Kies­fläche betonen oder einen kleinen Teich wirkungsvoll ergänzen. Trockenmauern haben neben der Stützfunktion und Terrassierung eine weitere wichtige Aufgabe: Besonnt entsteht an und um eine Trockenmauer herum ein trockenes Mikroklima, das Küchenkräutern wie Salbei, Rosmarin und Thymian einen perfekten Standort bietet und als Unterschlupf und Nistplatz für Eidechsen, Wildbienen und weitere Kleinlebewesen dient.

Gestaltung mit Permakultur

 

Text & Bild: Lioba Schneemann

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