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Strahlende Sonnen

Strahlende Sonnen

Gelbblühende Stauden bringen den Garten zum Leuchten. Davon gehören viele zur Familie der Korbblütler, die robust sind und mit Blütenfülle für zauberhafte Spätsommerbilder sorgen.

Seit jeher ist der Sonnenhut (Rudbeckia) ein wichtiger Bestandteil des Bauerngartens. Den ganzen Sommer und Herbst über erscheinen zahlreiche Blütenköpfchen mit schwarzen, braunen oder grünen Röhrenblüten und einem Kranz meist gelber Zungenblüten. Sie gedeihen an einem sonnigen oder halbschattigen Platz in mässig fruchtbarem, gern auch schwerem Boden, der nicht austrocknet. Etwas mehr Trockenheit vertragen R. fulgida var. deamii und die kurz­lebige R. hirta. Die meisten Arten eignen sich gut als Schnittblumen. Speziell ist der Riesen-Sonnenhut (R. maxima) mit blau bereiftem Laub, dessen Blüten in einer Höhe von bis zu 1,80 m schweben. Besondere Glanzlichter sind die filigranen Blüten des Schwachfilzigen Sonnenhuts (R. subtomentosa ‘Henry Eilers’). Seine Standfestigkeit lässt zwar auf nährstoffreichen Böden etwas zu wünschen übrig, aber passende Nachbarn oder Stützen schaffen Abhilfe. Ein Klassiker ist der Gewöhnliche Sonnenhut (R. fulgida), bei dem sich vor allem die Unterarten R. var. deamii und R. fulgida var. sullivantii ‘Goldsturm’ empfehlen. Beide zeichnen sich durch Blütenreichtum und gute Standfestigkeit aus.

Strahlender Sonnengott

Die Gattung Sonnenbraut (Helenium) setzt sich aus etwa 40 Arten zusammen. Die Staudenformen bilden meist Gruppen mit verzweigten Trieben, über denen margeritenähnliche Blüten mit braunen oder gelben Röhrenblüten und gelben (‘Rauchtopas’), orangefarbenen (‘Sahin’s Early Flowerer’, ‘Moerheim Beauty’) oder roten (‘Rubinzwerg’, ‘Bruno’) Zungenblüten schweben. Da die Blüten kleinen Sonnen ähneln, wählte Carl von Linné den vom griechischen Sonnengott Helios abgeleiteten Namen Helenium. Ein Kuriosum ist H. puberulum ­‘Autumn Lollipop’ mit kugelrunden Blüten, die wahrlich zum Anbeissen aussehen. Bei dieser Sorte liegen die gelben Zungenblüten unterhalb der Kugel am Stängel. Die Blütezeit lässt sich bei allen Helenium-Arten durch Entfernen der abgeblühten Köpfchen verlängern. Um die Wüchsigkeit der Stauden zu erhalten, sollten sie alle zwei bis drei Jahre geteilt werden. Dies ist vor allem auf nährstoffärmeren Böden wichtig, auf denen sie oftmals rasch vergreisen. Wer sich das Stützen ersparen möchte, greift nach kompakteren Sorten wie ‘Kupferzwerg’, ‘Blütentisch’, ‘El Do­rado’ und ‘Loysder Wieck’. Eine andere Lösung ist der «Chelsea Chop», bei dem man die Pflanzen Ende Mai um 1/3 zurückschneidet, was der Standfestigkeit zugutekommt. Die Wildform H. hoopesii öffnet bereits im Mai ihre gelben Blüten, verträgt mehr Trockenheit und passt gut in den Naturgarten.

Ein Meer aus Gold

Bei den Sonnenblumen (Helianthus) kommen uns spontan die einjährigen Blumen in den Sinn, die ganze Felder in ein goldenes Meer verwandeln. Tatsächlich gibt es dabei aber auch zahlreiche hübsche Stauden. Sie sind sehr begehrt bei Insekten aller Art und blühen über viele Wochen. Im Winter sind ihre Samenstände zudem äusserst zierend. Stauden-Sonnenblumen gedeihen am besten in humosem, fruchtbarem Boden an einem sonnigen Platz. Jährliches Mulchen mit gut verrottetem Mist oder Kompost fördert die Blühfreudigkeit. Besonders beliebt ist die Sorte ‘Lemon Queen’ mit blassgelben Blüten. Sie breitet sich langsam über Rhizome aus. Attraktiv sind auch Sorten der Hybride H. x multi­florus, die bis zu 2 m hoch werden und entsprechend Platz brauchen. Besonders dekorativ ist das filigrane Blattwerk der Weidenblättrigen Sonnenblume (H. salicifolius), die in trockenen Prärien beheimatet ist. Erwähnt sei auch Topinambur (H. tuberosus), ein feines Wurzelgemüse, das jedoch aufgrund seines Ausbreitungsdrangs nur in grösseren Anlagen oder mit Wurzelsperre gepflanzt werden sollte.

Text & Bild: Annette Lepple

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