Starke Knollen
Aufgrund ihrer hübschen Blüten gelangte die Kartoffel einst von Südamerika nach Europa. Derzeit ist sie beliebter denn je: Die bunten Knollen sorgen für Abwechslung auf dem Teller.
Erste Frühkartoffeln kommen von Ende März bis Anfang April in den Boden bzw. dann, wenn sich die Erde auf mindestens 7 °C erwärmt hat. Ein zu frühes Eingraben von Saatkartoffeln kann Fäulnis verursachen, denn die Knollen sind empfindlich auf Frost und Nässe. Deshalb ist es fast noch besser, sich bis Anfang Mai zu gedulden: Denn die mittelspäten Sorten entwickeln sich bei warmem Wetter zügig und es wurde schon beobachtet, dass die Frühsorte von einer späteren Sorte im Wachstum überholt wurde.
Und so geht’s: Vor der Pflanzung die nährstoffreiche Erde im Beet gut hacken und mit dem Kräuel lockern, bis sie feinkrümelig ist. Mit dem Stielende des Kräuels eine wadentiefe Furche ziehen, die Saatkartoffeln im Abstand von etwa 40 cm hineinlegen und 5 bis 10 cm hoch mit Erde bedecken. Für die Topfkultur die Saatkartoffeln auf den gut mit Erde bedeckten Topfboden legen und etwa handbreit mit Substrat bedecken. Alles gut angiessen. Bald werden die Seitensprosse der Knollen austreiben und dem Licht entgegenwachsen.
Das Wurzelwachstum anregen
Sobald die grünen Triebe die Erdoberfläche durchstossen, werden die Pflanzen angehäufelt. Dazu die Erdfurche bis zur Pflanzenbasis hin kräueln und die Pflanzen soweit bedecken, bis nur noch die obersten Blätter sichtbar sind. Die gleiche Massnahme gilt für den Anbau im Topf. Auf diese Weise wachsen die Pflanzen höher dem Licht entgegen und bilden ein besonders dichtes Wurzelwerk mit vielen winzigen Knöllchen. Bis zum Herbst wachsen die kleinen Knollen zu stattlichen Kartoffeln heran und können ausgegraben werden, sobald das oberirdische Kraut verdorrt. Die Haupterntezeit ist im September, frühe und mittelfrühe Sorten kann man bereits im Sommer ausgraben. Für die Ernte eignet sich ein trockener, warmer Tag, weil dann nur wenig Erde an den Knollen hängen bleibt. Tipp: Als Pflanzpartner bevorzugt das Nachtschattengewächs nicht etwa seine Verwandten wie Tomaten, Peperoni und Auberginen, sondern lieber Kohlgemüse, Mais und Spinat sowie Tagetes und Ringelblumen als wachstumsfördernde Nachbarpflanzen.
Trendige Sarpo-Kartoffeln
Züchtungen, die eine hohe Resistenz gegen die Kraut- und Knollenfäule aufweisen, diese Eigenschaft war das Züchtungsziel der Familie Sarvari aus Ungarn. Vor gut 50 Jahren begann die Familie mit dem Anbau von speziellen Kartoffeln, inzwischen bietet sie unter dem Namen «Sarpo» vorgezogene Jungpflanzen an. Die im Fachhandel angebotenen Jungpflanzen kann man direkt ins Beet oder auch in einen grösseren Topf setzen. Sie werden angehäufelt und gepflegt wie herkömmliche Saatkartoffeln.
Text: Ruth Schläppi Bild: Volmary