Schönheit ohne Dornen
Das anspruchsvolle Äussere von Stauden-Pfingstrosen täuscht. Einmal am richtigen Platz, erfreuen sie jahrelang mit ihrer Blütenpracht.
Die Gattung Paeonia besteht aus über 30 Arten, dazu gehören Stauden, laubabwerfende Sträucher und Halbsträucher. Bei den Stauden-Pfingstrosen mit knolligem Wurzelwerk, deren oberirdische Triebe im Winter absterben, findet sich die Mehrheit der Arten und Kultivare. Die beliebten und robusten Itoh-Hybriden sind aus einer Kreuzung zwischen P. lactiflora x P. lutea hervorgegangen. Sie blühen nicht zeitgleich, sondern etwas versetzt, was die Blütezeit verlängert. Sie werden nicht allzu hoch und sind auch ohne Stütze standfest.
Zauber der Vergänglichkeit
Die Blütezeit erstreckt sich je nach Sorte über wenige Wochen im Mai und Juni. In niederschlagsreichen Gegenden sollte man von weissen und pastellfarbenen Sorten absehen, die bei Regen meist rasch unansehnlich werden. Rote Pfingstrosen passen bestens zum neuen Trend, Beete in Rot- und Purpurtönen zu gestalten. Hier haben Sorten wie ‘Belle Center’, ‘Buckeye Belle’, ‘Inspecteur Lavergne’ und ‘Postillon’ ihren grossen Auftritt. Durchaus lohnend ist eine Investition in die prächtigen, aber wesentlich teureren Itoh-Hybriden, etwa ‘Kopper Kettle’, ‘Cora Louise’, ‘Dark Eyes’ oder ‘Morning Lilac’.
Wildarten für Naturgärten
Wildstauden versprühen mit ihren schlichten Blüten einen besonderen Charme und passen gut in naturnah gestaltete Gärten. Dies trifft auch auf die Wildarten der Stauden-Pfingstrose zu. Einige faszinieren mit attraktivem und fein geschlitztem Laub. Die Asiatische Pfingstrose (P. anomala) hat einfache purpurrote Blüten, die Balearen-Pfingstrose (P. cambessedesii) dunkelrosa Blüten und pupurfarbenes Laub, die Korallen-Pfingstrose (P. mascula) bildet rosa Blütenbecher mit gelben Staubblättern über eiförmigem Laub. Bei der Netzblatt-Pfingstrose (P. tenuifolia) schweben dunkelrote Blüten über farnartigem Laub. Ebenfalls dunkelrot blüht die aparte Balkan-Pfingstrose (P. peregrina). Mit becherförmigen gelben Blüten warten die Krim-Pfingstrosen P. mlokosewitschii und P. wittmanniana auf.
Erfolgreiche Kultur
Stauden-Pfingstrosen gedeihen am besten in tiefgründigen, lehmig-humosen, fruchtbaren und wasserdurchlässigen Böden an einem sonnigen oder halbschattigen Platz. Sie kommen auch mit Trockenheit gut zurecht, mögen jedoch keinen Wurzeldruck von Hecken oder Gehölzen. Tipp: Den Standort klug wählen, denn einmal gepflanzt, sollte man Päonien möglichst nicht mehr stören. Mit geeigneten Staudenstützen bewahren hohe und grossblütige Sorten leichter ihre Haltung. Eine alljährliche Kompostgabe fördert die Blühfreudigkeit der Staude und schützt gleichzeitig den Wurzelstock. Im Oktober oder November entfernt man das abgestorbene Laub bodennah mit einer desinfizierten Gartenschere. Das Schnittgut nicht auf dem Beet liegen lassen.
Text & Bild: Annette Lepple