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Rosengewächse für den Garten

Rosengewächse für den Garten
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Rosengewächse für den Garten

Die Pflanzenfamilie der Rosengewächse umfasst insgesamt etwa 2800 Arten. Die eigentliche Rose ist in der Familie bei Weitem nicht alleine vertreten. Wir stellen spannende Rosengewächse für den Garten vor.

Mit zu den Rosengewächsen (Rosaceae) wird praktisch sämtliches Kern- und Steinobst vom Apfel- bis zum Pfirsichbaum gezählt. Auch die allersüssesten Versuchungen wie Himbeere, Brombeere und die leckere Erdbeere gehören botanisch gesehen zu diesem Familien-Clan. Rosengewächse für den Garten beinhalten auch einige krautige Pflanzen wie der Kleine Odermennig (Agrimonia eupatoria), die heimische Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), der Wiesenknopf (Sanguisorba) und viele weitere attraktive Kräuter und Stauden.

Finger statt Stacheln

Der Trivialname «Fingerkraut» (Potentilla) leitet sich aus der Tatsache ab, dass bei vielen seiner Vertreter die Laubblätter fünfzählig gefingert sind. In der Schweizer Flora sind über 30 Fingerkraut-Arten bekannt, die ebenso der Familie der Rosengewächse angehören. Das kleinwüchsige Frühlings-Fingerkraut (Potentilla verna) ist eine dankbare Polsterpflanze. Bereits ab Anfang März erscheinen seine hübschen goldgelben Blüten. Diese passen optimal zur violetten Küchenschelle oder zu Blaukissen.

Blutwurz als Wildbienenmagnet

Das ebenfalls heimische Hohe Fingerkraut (P. recta) gedeiht unkompliziert an vollsonniger Lage sowie am warmen Gehölzrand. Seine von Juni bis September erscheinenden hellgelben Blüten lassen sich mit Lavendel und Kartäuser-Nelken farbenfroh kombinieren. Ein weiteres heimisches Fingerkraut ist die Blutwurz, auch Tormentill genannt (P. erecta). Die Blutwurz ist ein Wildbienenmagnet und bevorzugt magere, leicht saure Erde. Bei kalkhaltigen Böden kann man gelegentlich eine Prise Kaffeesatz um den Wurzelstock streuen.

Attraktive Heilkräuter

Regen und Tautropfen schmücken ihre wohlgeformten Blätter wie Perlen: Wer würde vermuten, dass der Frauenmantel ebenfalls ein Familienmitglied der Rosengewächse ist? Alchemilla sind unkomplizierte Bodendecker, die ideal an halbschattigen Plätzen gedeihen. Der einheimische Gewöhnliche Frauenmantel (A. xanthochlora) findet auch als Heil- und Teepflanze in der Naturmedizin Verwendung. Ebenfalls zu den Rosaceae gehört das heimische hochwachsende Echte Mädesüss (Filipendula ulmaria), das wechselfeuchte Böden bevorzugt. Ab Juni öffnen sich seine strahlend weissen Blütenrispen, die ideal zum gleichzeitig blühenden Blut-Weiderich passen. Aus den frisch geernteten Mädesüss-Blüten lässt sich ein köstlicher Sirup herstellen.

Schöne Kombination mit Funkien

Seine kleine Schwester, das knollige Kleine Mädesüss (F. vulgaris) kann mit seinen rundlichen Wurzelverdickungen Wasser speichern und wächst darum auch problemlos in relativ trockenen Böden. Neben seinen cremeweissen Blüten ist auch das filigran gefiederte Laub attraktiv. Die aus Asien stammende Sorte ‘Kahome’ (F. palmata) überzeugt mit rosa Blütenperlen, die in Verbindung mit blaublättrigen Funkien spannende Gartenbilder erzeugen.

Filigrane Spieren für den Schatten

Der heimische Wald-Geissbart (Aruncus dioicus) gehört ebenfalls zum Clan der Rosengewächse. Diese buschig-stattliche Waldstaude kann je nach Boden über 1,5 m hoch werden. Ihre cremeweissen Blütenwedel sind ein sommerlicher Schmuck für jeden Schattengarten und passen zum mit grossen Blättern ausgestatteten Schaublatt oder zur spätblühenden Freilandfuchsie. Ein ganz besonderes Rosengewächs ist die aus Nordamerika stammende Dreiblattspiere (Gillenia trifoliata). Im Sommer begeistert sie rundum mit zartschwebenden weissen Blüten und ihrem straff aufrechten Wuchs.

 

 

 

Potentilla ‘Monarch‘s Velvet’

Ab Juni bis September blüht das samtrote Fingerkraut ‘Monarch’s Velvet’ (Potentilla thurberi). Mit einer Höhe von 40 cm und attraktivem Blattwerk gedeiht es problemlos im warmen Halbschatten und an sonnigen Lagen.

Agrimonia eupatoria

Die Blüten des heimischen Kleinen Odermennig werden besonders gerne von Wildbienen besucht. Er zeigt sich bezüglich Standort flexibel, ist in der Natur aber meist am warmen Gehölzrand im Halbschatten anzutreffen.

Aruncus dioicus

Als kräftig buschig wachsende Schattenstaude bringt der heimische Wald-Geissbart mit seinen luftig-cremeweissen Blütenrispen jede dunkle Gartenecke zum Strahlen. Eine Freude für viele Bienen und andere Insekten!

Alchemilla

Wer hätte es gedacht: Auch der Frauenmantel gehört zur vielseitigen Familie der Rosengewächse. Die Tau- und Regenperlen auf seinem Blattwerk sind legendär und voller Poesie. Er ist allerdings etwas ausbreitungsfreudig.

Filipendula palmata ‘Kahome’

Dieses aus Asien stammende rosa blühende Mädesüss bringt eine romantische Note ins Staudenbeet. Es mag wechselfeuchte Standorte und seine herrlich duftenden Blütenrispen sind ein Insektenmagnet.

Potentilla recta

Das heimische Hohe Fingerkraut kann bis 50 cm hoch werden. Vom Sommer bis in den Herbst hinein bringt es einen Strauss voller hellgelber kleiner Blüten hervor. Es vermehrt sich gelegentlich durch Selbstaussaat..

Fragaria vesca

Die geschmacksintensiven Wald-Erdbeeren sind die wohl leckersten Vertreter der Rosengewächse. Als Bodendecker am warmen Gehölzrand oder unter Johannisbeersträuchern gehören sie in jede Naschecke im Garten.

Gillenia trifoliata

Mit ihren filigranen, leuchtend weissen Blüten bevorzugt die aus Nordamerika stammende Dreiblattspiere einen halbschattigen bis schattigen Platz. Eine der dankbarsten und schönsten Schattenstauden überhaupt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Text: Konrad Hilpert   Fotos: Konrad Hilpert, Rachele Z. Cecchini, Shutterstock

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