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Reiche Ernte im Permakulturgarten

Reiche Ernte im Permakulturgarten

Reiche Ernte im Permakulturgarten

Im Permakulturgarten steht nicht allein der Nutzen von Lebensmitteln im Zentrum, sondern noch viele weitere Grundbedürfnisse. Mit unseren Tipps zur Selbstversorgung kann man sich trotzdem über eine reiche Ernte im Permakulturgarten freuen.

Für viele Gärtner ist die Ernte Schlusspunkt und Neuanfang der Arbeit, die der Anbau von Gemüse und Früchten im Garten verlangt: Die Beete werden abgeräumt und, abhängig vom Zeitpunkt im Jahr, neu bepflanzt, angesät oder zugedeckt. Die reiche Ernte im Permakulturgarten wird hingegen dadurch verschiedene Praktiken deutlich verlängert.

Als Systeme geplant

Die Eindimensionalität eines herkömmlichen Salatbeets wird durch Mischpartner wie Artischocken oder Grünspargeln gebrochen: Dadurch verändert sich automatisch der Zeithorizont und somit das Ernteerlebnis. Noch mehr Schritte weiter in diese Richtung gehen die Permakulturgärten, die mittlerweile in der ganzen Schweiz anzutreffen sind. Permakulturgärten werden als Systeme geplant und bewirtschaftet, die möglichst viele Funktionen erfüllen.

Nischen und Kleinsträume

Dabei steht nicht allein der Nutzen in Form von Lebensmitteln für uns Menschen im Zentrum, sondern auch weitere Grundbedürfnisse: In Permakulturgärten werden bewusst Nischen und Kleinsträume geschaffen, die die Vielfalt der Lebewesen und die Bodenfruchtbarkeit fördern. Folgende Ziele für die Selbstversorgung werden in der Permakultur berücksichtigt:

 

  • Möglichst weitgehende Nahrungsmittelversorgung: Gemüsegarten mit Mischkulturen, Obstgarten, Waldrandgarten mit Beeren, Maronen und Indianerbananen, multifunktionales Gewächshaus, Kräuter, Fischteich, Pilzzucht
  • Vielfältige Lebensräume mit hoher Biodiversität: Teiche, Wasserrinnen, Moorbiotop, vielfältige, dichte Mischhecken (Benjeshecken), Fruchtspaliere, Altholzhaufen, Kräuterspirale, grüne Wände, Nützlinge ansiedeln
  • Erholungsbiotop: Geschützter Raum durch halboffene Landschaft mit Weitblick und Geborgenheitskuhlen
  • Aufbau von fruchtbarem Humusboden: Mulchen, eigener Kompost, Kräuterjauchen, nie unbedeckter Boden, viele Bäume (Nährstoff- und Wasserpumpen), Mischkulturen
  • Kreislaufwirtschaft: Ressourcen bleiben im Garten, z. B. Baum- und Heckenschnitt häckseln
  • Keine Pestizide, kein Kunstdünger: Mit Ernteabfällen mulchen, Nährstoffe aus Fischwasser, Urindünger (Aurin), z. B. für Moorbeete, Zitronenbäumchen
  • Wassermanagement: Möglichst alles Wasser auffangen und speichern, vernetzte Wasserlandschaft, schwammartige Böden, möglichst keine versiegelten Flächen
  • Vernetzung der Elemente, Mehrfachnutzen: Die einzelnen Elemente so anlegen, dass sie sich gegenseitig fördern und ergänzen Verbesserung des Mikroklimas: Wärmefallen wie Kraterbeete, Speichermaterialien (Wasser, Steinmauern), Gewächshaus, Solarbeete (mit Solarenergie beheizte Frühbeete zur Verlängerung der Kulturzeit)

 

Text und Foto:  Jeremias Lütold

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