Randen: runde Allrounder
Im Herbst liegen die kugelrunden oder rübenförmigen Randenwurzeln erntereif auf dem Beet. Oftmals sind gar 10 bis 20 Exemplare aufs Mal bereit, sodass mancher Haushalt bei dieser Menge fast überrollt wird. Doch die frisch geerntete Rande oder Rote Bete (Beta vulgaris) muss nicht gleich verwertet werden.
So vielseitig der Inhalt – so einfach ist die Kultur: Die Rande ist anspruchslos und pflegeleicht im Anbau. Ausgesät wird das Gemüse eher spät, Ende Mai oder Anfang Juni, bei einer idealen Keimtemperatur von 16 bis 22 °C. Randen sind Dunkelkeimer, die Samen werden deshalb mit 2 bis 4 cm Erde bedeckt. Gesät wird direkt in den lockeren, humosen Boden an einem sonnigen bis halbschattigen Platz oder in eine Saatschale. Die Samen keimen nach 2 bis 3 Wochen. Sobald die Sämlinge zwei Blätter gebildet haben, kann man sie ausdünnen oder in kleine Gefässe pikieren. Sind die Schalen gut durchwurzelt, werden die Setzlinge im Abstand von rund 15 cm ins Beet gepflanzt. Dafür wählt man am besten einen bedeckten Tag, denn sonst macht das Laub gern schlapp. Den Mittelzehrern genügt eine Kompostgabe vor der Pflanzung. Später hält eine Mulchdecke den Boden feucht, denn eine gute Wasserversorgung ist bei Randensetzlingen wichtig, damit sie ihre zarten roten Kugeln bilden können. Bei jungen Randenpflänzchen sorgt zudem eine Brennnessel- oder Beinwelljauche für stärkendes Wachstum. Zu den guten Nachbarn gehören Buschbohnen, Erbsen, Gurken, Kohlrabi und Dill – als Pflanzpartner eher ungünstig sind Tomaten, Kartoffeln, Spinat oder Mangold.
Erntesegen
Je nach Aussaatzeit liegt die Haupternte im September und Oktober. Die reifen Knollen gräbt man bei trockener Witterung frühmorgens aus, indem man sie mit der Grabgabel etwas anhebt. Dabei geht man sehr sorgfältig vor, um die Rande nicht zu verletzen. Nach dem Ausgraben der Wurzeln die Erde abschütteln und einen Teil der Blätter vorsichtig abdrehen. Nur die Herzblätter sollte man an der Knolle belassen, so bleibt das Gemüse auch bei reduziertem Stoffwechsel länger frisch und knackig. Herrscht bei der Ernte eher nasskaltes Wetter, sollte man die Randen einen Tag lang gut trocknen lassen, bevor sie ins Winterlager wechseln.
Ab in die Kiste
Wer ein Frühbeet besitzt, kann Randen wie die anderen Lagergemüse, etwa Lauch oder Sellerie, im Beet «einschlagen», also aufbewahren. Besonders einfach ist die Lagerung in einem frostfreien Keller mit Natur-, Kies- oder Ziegelsteinboden. Die Randen werden einzeln in eine Holzkiste gesetzt, die zuvor mit etwas feuchtem Sand befüllt wurde. Unter diesen Bedingungen übersteht das Wurzelgemüse die folgenden Wochen und Monate unbeschadet. Es kann sein, dass die Herzblätter dabei weiterwachsen oder neu austreiben. Auf die Qualität der Randen hat dies jedoch keinen nennenswerten Einfluss. Kellerräume mit Naturboden sind heutzutage eher selten, aber auch ein betonierter trockener Kellerraum eignet sich als Gemüselager. Die Knollen in der Kiste von Zeit zu Zeit mit dem Wasserzerstäuber besprühen und öfter kontrollieren. Eine gute Alternative bietet eine geschlossene Styroporkiste oder ein mit Luft gefüllter Plastiksack. Unter diesen Bedingungen bleiben Randen über Monate knackig, sofern die Kiste bzw. der Sack an einem kühlen, aber frostfreien Ort platziert wird.
Text & Bild: Ruth Schläppi