Pflanzen verfrühen und verspäten
Die höheren Wintertemperaturen bringen es mit sich, dass etliche Pflanzen früher austreiben. So kurz vor dem Frühjahr können sich kleine Manipulationen wie das Verfrühen und Verspäten als vorteilhaft erweisen.
Empfindliche Frühblüher wie Aprikose und Pfirsich sind besonders durch späte Fröste gefährdet. Werden sie aber etwas «gekühlt», treiben sie später aus und öffnen ihre Blüten womöglich nach dem Frost. Dazu verzögert man mithilfe einer dicken Mulchschicht rund um die Baumscheibe die Erwärmung des Bodens. In die Krone und an den Stamm gebundene Tannenzweige beschatten zudem die Zweige.
Ein paar warme Tage reichen und einige Stauden wie die Strauch- und Baumpfingstrosen (Paeonia suffruticosa, Bild) beginnen, ihre Blätter und Blütenknospen zu entrollen. Deshalb gilt es, den Austrieb vor kalten Frostnächten zu schützen. Vlies oder Tannenzweige eignen sich bestens als Winterschutz. Sie schirmen die Triebe auch vor Sonnenstrahlen und somit vor der Wärme ab, was den Austrieb ebenfalls etwas hinauszögert. Auch der Standort spielt eine entscheidende Rolle. Im Halbschatten, wo sich die edlen Gewächse aus Asien am wohlsten fühlen, treiben sie weniger schnell aus als an voller Sonne.
Erdbeeren hingegen können unter einer Vliesabdeckung um mehr als 1 Woche verfrüht werden. Frühe Sorten eignen sich dafür am besten. Bis zur Blüte kann man das Beet hin und wieder lüften. Wenn die ersten Bestäuber schwärmen, ist es Zeit, das Tuch zu heben.
Text: Jeremias Lütold / Thomas Jan Pressmann Bild: Thomas Jan Pressmann