Pfingstrose: Blühwunder im Garten
Sie ist eine Schönheit, eine uralte Heilpflanze und steht in Asien für Glück und Reichtum: Die Pfingstrose ist ein Blühwunder im Garten. Die fürsorgliche Pflege belohnt sie mit wunderschönen Rosenblüten – erst noch ohne Dornen.
Die Pfingstrose ist von vom Anfang bis zum Ende ein Blühwunder im Garten: Die kugelrunde, pralle Knospe ist vielversprechend und scheint die ganze Zeit kurz vor dem Aufspringen zu stehen. Sobald sich die Blüte entfaltet, verströmen die farbenfrohen, seidenweichen Blütenblätter einem feinen Duft. Selbst wenn die Pfingstrose ihre Blütenköpfe etwas zu hängen lässt, bieten die dramatisch verwelkenden Blütenblätter ein faszinierendes Schauspiel. Grundsätzlich unterscheidet man man bei den Pfingstsrosen drei unterschiedliche Arten:
Strauchpfingstrose (Paeonia suffruticosa)
Die Strauchpfingstrose ist auch unter dem Namen Baum-Päonie bekannt. Ursprünglich stammt sie aus China und wird dort seit 2000 Jahren kultiviert und gezüchtet. Erst vor rund 200 Jahren fand sie ihren Weg nach Europa. Erstmals ausgepflanzt in Kew Gardens in London, faszinierte sie die Menschen mit ihren vielgestaltigen Blüten. Es gibt sie in unzähligen Arten und Sorten. Strauchpfingstrosen bevorzugen ein kontinentales Klima mit heissen, trockenen Sommern und frostigen Wintern. Sie gehören botanisch gesehen zu den Gehölzen und können je nach Art bis zu 3 m hoch werden. Verblühtes wird regelmässig entfernt, ansonsten schneidet man die Päonien nicht und lässt sie frei wachsen.
Staudenpfingstrose (Paeonia officinalis, P. lactiflora)
Paeonia officinalis fand den Weg von den Klostergärten in die Bauerngärten. Sie ist auch als Echte Pfingstrose oder Bauern-Pfingstrose bekannt und wird in Europa seit dem Mittelalter kultiviert. In der Volksmedizin ist sie für ihre Heilkräfte bekannt. Heute ist sie in grosser Sortenvielfalt erhältlich. Botanisch betrachtet, gehört sie zu den Stauden. Sie zieht im Winter ein und bildet im Frühling neue Triebe. Diese können bis zu 1 m lang werden. Vertrocknetes Laub wird im zeitigen Frühjahr abgeschnitten, bevor die neuen Triebe wachsen. Vor gut 200 Jahren fand die erste Wildform der Chinesischen Pfingstrose (P. lactiflora) ihren Weg nach Europa. Im Garten haben sich ihre Kulturformen etabliert. Sie sind das Ergebnis zahlreicher züchterischer Bemühungen in China, Japan und Europa.
Itoh-Gruppe
Bei den Itoh-Hybriden handelt es sich um Kreuzungen aus Staudenpfingstrosen und Strauchpfingstrosen. Sie wurden erstmals durch den Japaner Toichi Itoh bekannt. Die Blüte erinnert an jene der Strauchpäonien, der Wuchs ähnelt hingegen der Staudenpäonie.
Die richtige Pfingstrosen-Pflege für das Blühwunder im Garten
– 3 × pro Jahr (Frühling, Sommer, Herbst) zur Düngung Hornspäne unter den Päonien verteilen.
– Im Frühjahr jeweils wenig gut verrotteten Pferdemist unter den Pflanzen verteilen.
– Giessen mit Effektiven Mikroorganismen (EM) zur Belebung des Bodens.
– Bei zu grossen Horsten werden Päonien blühfaul – dann wird geteilt und versetzt, idealerweise im Spätsommer oder Herbst. Beim Einpflanzen von Staudenpäonien darauf achten, dass die Pflanze nicht tiefer als fingerbreit in die Erde kommt. Bei veredelten Strauchpäonien verhält es sich anders: Damit sich die Pflanze gut entwickeln kann, sollte ihre Veredlungsstelle 10 cm unter der Oberfläche liegen.
– Der Päoniengrauschimmel (Botrytis paeoniae) ist am grauen Belag an den Trieben, Blättern und Knospen zu erkennen, die in der Folge vertrocknen. Im Frühjahr bei warmfeuchtem Wetter ist er am häufigsten anzutreffen. Welke Knospen und Stängel werden bis ins gesunde Holz abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt. Pilzbefall lässt sich vorbeugen, indem man das Herbstlaub nicht liegen lässt, sondern einsammelt.
Text: Caroline Zollinger & Esther Nohl Foto: Caroline Zollinger
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