Orchideen: Juwelen fürs Zimmer
Orchideen gehören zu den beliebtesten Blütenpflanzen. Sicher auch deshalb, weil die Phalaenopsis wunderbar mit Zimmertemperaturen über 20 °C zurechtkommt. Andere Arten haben mehr Ansprüche und benötigen grössere Aufmerksamkeit.
Ganz klar eignet sich die Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis) am besten für die Zimmerkultur. Aber auch Miltonia, Cambria, Cattleya, Dendrobium, Oncidium, Odontoglossum und ihre Hybridzüchtungen lieben Temperaturen zwischen 21 und 23 °C. Von September bis November benötigen sie jedoch für die Blütenbildung rund 15 °C. Cymbidium ist noch heikler und wünscht sich auch für die Nacht eine Absenkung auf 18 °C. Orchideen stehen optimal an einem hellen Fenster in Ost- oder Westlage. Bei trockener Raumluft in der Heizperiode schätzen alle Arten ein Besprühen der Blätter mit kalkfreiem Wasser in den Morgenstunden. Bilden sich Blütentriebe, sollten diese mit dünnen Holzstäben gestützt werden, da sie sonst brechen können.
Die richtige Erde
Je nach Standort und Raumtemperatur liegt der Giessabstand zwischen 7 und 10 Tagen. Kurze Trockenheit wird besser vertragen als anhaltende Nässe. Zur Wasserversorgung stellt man den Topf etwa 5 Minuten randtief in kalkfreies, lauwarmes Wasser. Danach gut abtropfen lassen. Gedüngt werden Orchideen ab Anfang März bis Ende September mit einem Spezialdünger. Wird es den Wurzeln im Topf zu eng – erkennbar daran, dass sie aus den Wasserabzugslöchern wachsen –, ist Umtopfen angesagt. Dabei wird die Pflanze, idealerweise nach der Blüte, vorsichtig aus dem Substrat gelöst und beschädigte, dürre oder faule Wurzeln ganz entfernt. Wählen Sie zum Umtopfen die nächste Topfgrösse. Im Handel sind lichtdurchlässige Orchideentöpfe und Spezialerde erhältlich.
Schädlinge im Zaum halten
Insbesondere Cymbidien werden gerne von Spinnmilben befallen. Diese stechen die Zellen an der Blattunterseite an und saugen sie aus, worauf die Blätter ausbleichen. In einem späteren Stadium bilden sich Spinnweben. Da sich der Schädling bei warmen und trockenen Temperaturen besonders wohlfühlt, nimmt er durch Besprühen der Pflanze mit entkalktem Wasser und einer konsequenten nächtlichen Temperaturabsetzung bald Reissaus. Alle Orchideenarten werden gerne von Schild- und Wollläusen heimgesucht. Beide sind an Stängeln, Blattachseln oder auf der Blattunterseite anzutreffen, saugen vom Saft der Pflanzen und scheiden einen klebrigen Honigtau aus. Auf diesem wächst ein schwarzer Russtaupilz, der für die Pflanze zwar nicht schädlich ist, aber am unschönen Belag leicht identifiziert werden kann. Am besten entfernt man die lästigen Schädlinge manuell mit dem Messerrücken und kratzt sie kurzerhand ab. Wichtig dabei ist, dass auch das Substrat und der Wurzelansatz gut kontrolliert werden.
Text: Brigitt Buser Bild: pflanzenfreude.de