Nützlinge im Winter
Marienkäfer, die in der Gartensaison viele Blattläuse vertilgen, überwintern oft in grossen Scharen dicht zusammengedrängt in kleinen Nischen, unter altem Laub oder in hohlen Staudenstängeln, als ob sie sich gegenseitig wärmen wollten.
Marienkäfer machen es sich am liebsten in Hohlräumen gemütlich, etwa in Mauerritzen oder Dachsparren. Auch Laubhaufen in Gärten sind beliebt zum Überdauern der unfreundlichen Jahreszeit – oft finden sich hier größere Ansammlungen. Ein Grund mehr, seinen Garten naturnah zu gestalten und nicht perfekt aufzuräumen. Verblühte Stauden etwa sollten Sie im Herbst unbedingt stehen lassen.
Überlassen Sie der Natur einige ungestörte Lebensräume in Ihrem Garten, «Biotope», in die Sie nicht eingreifen. Solche Wildnisinseln mit verschiedenen Pflanzengruppen und ein Strukturreichtum, wo Schmetterlinge und andere Insekten sich verpuppen, Kleintiere hausen und überwintern können, sind heute, wo viele Insekten gefährdet sind – eine neue Studie spricht von einem Rückgang um 75 % – wertvoller denn je. Dazu gehören nur einheimische und biologische Wildpflanzen und Sträucher, mit denen auch die zugehörigen Insekten wieder in unsere Gärten einziehen können.
Im nächsten Frühjahr sollten Sie einen leichten Blattlausbefall tolerieren, ohne einzugreifen – die Marienkäfer und ihre Larven werden garantiert für Ordnung sorgen!
Nützliche Laufkäfer und Schwebfliegen verkriechen sich in Spalten von Steinmauern oder im dichten, abgestorbenen Staudengeflecht. Wildbienen, Wespenköniginnen und andere grössere Insekten suchen in Gartenhäuschen, Schächten oder Schuppen Unterschlupf. Eine gute Überwinterungshilfe bieten auch mit Efeu berankte Baumstämme oder Hauswände, Laubhaufen unter Sträuchern oder ein selbstgebautes Insektenhotel.
Bild: Twenty20