No-Dig-Gardening
Warum sich das Leben schwer machen, wenn es auch einfach geht? Umgraben ist im modernen Garten passé. Denn dank No-Dig-Gardening lässt sich ohne viel Aufwand und im Handumdrehen ein fruchtbares Beet mit wenig Unkraut anlegen.
Keine Frage: Umgraben ist eine Knochenarbeit. Die gute Nachricht: Man kann es sich getrost sparen. Denn es bringt die Welt der Regenwürmer und Mikroorganismen völlig durcheinander und beraubt sie ihres angestammten Platzes in den Erdschichten. Um den Boden zu belüften, ist es besser, ihn punktuell mit der Grabgabel sanft zu lockern, so dass der Oberboden etwas lose ist, aber nicht alles umgeschichtet wird. Noch einfacher geht es beim No-Dig-Gardening: Dank dieser Methode können sogar neue Beete ohne Grabgabel angelegt werden.
Karton als Basis
Selbst wenn der Untergrund voller Beikräuter oder einer festen Grasnarbe überwachsen ist, lässt sich mit No-Dig-Gardening ohne viel Aufwand darauf ein neues Beet anlegen. Statt die Wiese mühsehlig abzutragen, überdeckt man sie einfach mit einer Lage Karton, schichtet rund 30 cm reife Komposterde darauf – fertig ist das Beet. Der Karton verrottet und die Grassode wird durch den Lichtentzug innerhalb von rund 3 Monaten zu Erdreich. Die natürliche Struktur des Bodens bleibt intakt, Beikräuter kommen nur spärlich auf.
Wachsende Anhängerschar
Neu ist das No-Dig-Gardening nicht. Erste Literaturhinweise dazu finden sich bereits im 19. Jahrhundert. Heute findet die bodenschonende Art des Gemüsegärtnerns in Biogartenkreisen sowie auch in der Permakultur eine wachsende Anhängerschar. Grosser Verfechter und Bekanntmacher des No-Dig-Gardening ist der Engländer Charles Dowding, Geograf und Gärtner aus Somerset. Er experimentiert seit den 1980er-Jahren damit und gibt sein Wissen in Büchern und Filmen weiter.
Material für ein «No-Dig»-Gemüsebeet:
– Bretter zum Einfassen des Beets
– Metallwinkel
– Akku-Bohrmaschine
– Holzschrauben
– Karton ohne Farbstoffe oder Leim, alle Klebeetiketten entfernt (oder alternativ dazu dickes, ungebleichtes Packpapier)
– Gut gereifte Komposterde
Und so geht’s:
1. Schritt
Beim No-Dig-Gardening benötigt das Beet einen Holzrahmen. Dazu Holzbretter in der gewünschten Form auslegen. Diese können auch durch Steine ersetzt werden. Eine Schicht Karton auf die gewünschte Beetgrösse überlappend auf dem Boden verteilen, etwas grösser als die Endgrösse des Beets.
2. Schritt
Die Holzbretter mit Metallwinkeln zusammenschrauben.
3. Schritt
Eine 30 cm starke Schicht gut abgelagerten, reifen Kompost einfüllen.
4. Schritt
Setzlinge einpflanzen, angiessen, mit Heu mulchen. Rund ums Beet eine Abdeckung aus Holzschnitzeln ausbringen, das verhindert Beikräuter. Die Beetumrandung kann je nach Wunsch nach ca. 6 Monaten entfernt werden.
Text & Fotos: Caroline Zollinger
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