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Nistkasten als Starthilfe für Vögel

Nistkasten als Starthilfe für Vögel

Nistkasten als Starthilfe für Vögel

Viele Vögel haben es schwer, einen ruhigen, sicheren Platz zu finden, um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Ein Nistkasten ist die ideale Starthilfe für Vögel: Mit Aufbau und Einflugloch des Vogelhauses lässt sich steuern, ob Spatz, Baumläufer oder Specht im Garten heimisch werden soll.

Vögel finden heute immer weniger Nistmöglichkeiten. Schuld daran ist der Mensch, der die Natur für sich vereinnahmt: Der Garten muss sauber und aufgeräumt sein. Asthaufen, kranke und tote Bäume haben in stark bewirtschafteten Wäldern und vor allem in Gärten längst keinen Platz mehr. Mit Nistkästen kann Höhlenbrütern wie Meisen, Star oder Gartenrotschwanz günstiger Wohnraum angeboten werden. Mit der Art des Nistkastens lässt sich steuern, welche Vögel in den Garten gelockt werden sollen, denn jede Art hegt ihre Vorlieben für bestimmte Brutstätten. Einen Einfluss auf die Vogelart hat aber auch der Ort, wo man den Kasten aufhängt oder die Grösse des Einfluglochs. So kann man sich sozusagen seinen Lieblingsvogel nach Hause holen.

Rotbrüstchen als Gesellschaft

Andreas Augsburger, Gärtnermeister und Ausbildner der Stiftung Bächtelen sowie Verantwortlicher für die Nistkästen, findet: «Natürlich ist es gut, wenn man einer Vogelart eine Nistmöglichkeit bietet, die bedroht ist.» Sofern in der Wohngegend bedrohte Vogelarten vorkommen, kann man versuchen, sie mit einem Nistkasten als Starthilfe in seinen Garten zu locken. «Ohne die geeignete Umgebung und ohne naturnahen Garten werden sich aber nur anspruchslose Arten einfinden», so der Gärtnermeister.

Geschützt aufhängen

Wer im eignen Garten etwas für die Biodiversität tun möchte, kann eine Nisthilfe als Starthilfe für Vögel selbst zimmern – der Winter ist die ideale Zeit dafür, da dann die Gartenarbeiten ruhen. Im Internet findet man Dutzende Bauanleitungen dafür. Andreas nimmt oftmals die Pläne der Vogelwarte Sempach als Vorlage. Grösse und Form lassen sich variieren, wichtig ist aber, dass der Kasten über kleine Löcher im Boden verfügt, damit das Regenwasser abfliessen kann. Zudem muss sich der Nistkasten zur Reinigung öffnen lassen. Beim Aufhängen ist zu beachten, dass die Nisthilfe gegen Südosten ausgerichtet ist. Zusätzlich sollte der Kasten auch vor Wind und Wetter geschützt sein und nicht zu exponiert aufgehängt werden. Zudem sollte die Nisthilfe nicht zu tief am Boden hängen, denn sonst wird der Nachwuchs eine leichte Beute für Nesträuber.

Altes Nest raus

Falls alles geklappt hat und ein Vogelpaar den Sommer über seinen Nachwuchs aufgezogen hat, steht im Herbst, am besten im Oktober, die Reinigung des Kastens an. Dann nämlich sollte man das inzwischen verlassene Nest aus dem Kasten holen und diesen reinigen. Andreas erklärt, warum das so wichtig ist: «Wird der Kasten nicht gesäubert, kann sich dank dem alten Nest und dem Schmutz lästiges Ungeziefer vermehren.» Schlussendlich profitieren nicht nur die Vögel von den Nistkästen, auch für uns Menschen sind sie ein Gewinn: Vögel fressen eine grosse Anzahl Insekten – auch solche, die das selbst angebaute Gemüse oder Zierpflanzen befallen. Gleichzeitig kehrt mit den Vögeln auch die Biodiversität in unsere Gärten zurück. Und wer schaut schon nicht gerne Amsel, Drossel, Fink und Star beim Fliegen, Jagen und Singen zu?

 

Text: Linus Walpen    Foto: pexels

 

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