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Nisthilfe für Wildbienen

Nisthilfe für Wildbienen
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Nisthilfe für Wildbienen

Dani Pelagatti hat rund um sein Haus ein Naturparadies geschaffen. Ein besonderes Augenmerk widmete der Hobbygärtner dabei den Wildbienen: Mit viel Wissen und Fleiss hat er eine Nisthilfe für Wildbienen verschiedener Arten angelegt.

«Der Garten ist für mich ein ganzes Universum», sagt Dani Pelagatti, der im zürcherischen Agasul einen 2500 m2 grossen Garten bewirtschaftet. «Ich sehe ihn nicht primär als Nutz- oder Erholungsfläche für uns Menschen, sondern vor allem als Lebensraum für Pflanzen und Tiere.» Er informiert sich über die Ansprüche der verschiednenen einheimischen Pflanzen und Tiere und schafft die entsprechenden Voraussetzungen. Heute leben hier unter anderem mehr als 60 Wildbienen-Arten, einerseits in der selbstgebauten Nisthilfe an der Hausfassade und andererseits auf einer extra angelegten sandigen Fläche. Dani Pelagatti teilt mit uns seine Erfahrungen und gibt Tipps für die perfekte Nisthilfe für Wildbienen.

 

Voraussetzungen punkto Standort:

– idealerweise an einer südost-exponierten Wand
(Nord- und Westlagen vermeiden)
– windgeschützt
– sonnig
– nicht zu sehr dem Regen ausgesetzt
– auftretende Parasiten nicht bekämpfen! Sie stehen in spannendem Bezug zu ihren Wirtsarten und regulieren die Bestände

 

Aufbau:

1. Bohrungen in Hartholz: Bohrungen von 2 bis 8 mm Ø und 5 bis 10 cm Tiefe in unbehandeltes, abgelagertes Hartholz. Nicht zu dicht anordnen (ca. 1,5 cm Abstand zwischen den Löchern), da sonst Risse entstehen können. Nicht in den Verlauf der Holzfasern (Stirnholz) bohren, sondern quer zur Holzmaserung (Längsholz). Splitter und abstehende Fasern in Bohrlöchern entfernen, Oberfläche etwas abschleifen. Arten: z. B. Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta), Rostrote Mauerbiene (O. bicornis), Stahlblaue Mauerbiene (O. caerulescens), Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata), Hahnenfuss-Scherenbiene (Chelostoma florisomne), Löcherbiene (Heriades truncorum).

2. Hohle Stängel: 2 bis 8 mm Ø (z. B. von Wilder Karde, Schuppenkopf, Chinaschilf oder Bambus). So zuschneiden, dass ein Ende offen und das andere durch einen Blattknoten (Internodium) verschlossen ist. Die hohlen Stängel bündelweise waagerecht anbringen. Arten: Wie bei Punkt 1.

3. Strangfalzziegel (Dachziegel mit Hohlkammern): Einige in Hohlräumen nistende Arten nutzen auch die Löcher in Strangfalzziegeln. Da diese Löcher durchgehend sind, müssen sie an einem Ende z. B. mit Watte oder Ton verschlossen werden. Die Ziegel können in der Länge halbiert werden. Arten: Wie bei Punkt 1.

4. Sandsteilwände: Mehrere Kisten mit nassem Sand-Lehm-Gemisch (nur geringer Lehmanteil) füllen, dann trocknen lassen und aufrecht aufstellen. Arten: z. B. Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes), Vierfleck-Pelzbiene (A. quadrimaculata), Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus).

5. Totholz: Morsche Stammstücke und Äste, bevorzugt Totholz, das von Weissfäulepilzen besiedelt ist (erkennbar an der ausgebleichten Holzfarbe, v. a. bei Laubhölzern). Arten: z. B. Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea), Wald-Pelzbiene (Anthophora furcata), Schwarzbürstige Blattschneiderbiene (Megachile nigriventris).

6. Markhaltige Stängel: Trockene, dicke, markhaltige Stängel z. B. von Königskerze, Klette oder Brombeere so zuschneiden, dass das Mark zugänglich ist. Senkrecht und einzeln in den Boden oder in einen Lochziegel stecken oder an den Gartenzaun binden. Arten: z. B. Gewöhnliche Keulhornbiene (Ceratina cyanea), Schwarzspornige Mauerbiene (Osmia leucomelana), Dreizahn-Mauerbiene (O. tridentata).

 

Idee & Umsetzung: Dani Pelagatti, Gartenwildnis Agasul

Text & Foto: Caroline Zollinger

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