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Nächtliche Besucher im Garten

Nächtliche Besucher im Garten

Auf ihren Flügen erbeuten Fledermäuse mit Vorliebe Mücken, Käfer und Falter. Nachtduftende Schmetterlingsblumen und ein paar Schlupfwinkel sind den gefährdeten Nützlingen Jagdrevier und Heimat zugleich.

Behausungen anbieten: Ökologisch wertvolle Baumarten, die eine Vielfalt an Insekten beherbergen und im Alter oft Baumhöhlen aufweisen, sind Eiche, Weide, Linde und Ahorn, aber auch alte Obstbäume, insbesondere Birnbäume. Holzstapel oder Trockenmauern als Lebensräume für Beutetiere und als Versteckmöglichkeit für die Fledermäuse bereitstellen.

Wasser: Auch ein (fischfreier) Gartenteich ist eine wertvolle Nahrungsquelle für Fledermäuse. Hier finden sich Eintagsfliegen, Zuckmücken und Köcherfliegen. Gleichzeitig trinken die Fledermäuse im Vorbeiflug Wasser aus dem Teich. Das ist enorm wichtig, um die Verdunstungsverluste auszugleichen, die durch ihre grossen Flughautflächen entstehen. Den Weiher sollte man naturnah bewachsen lassen, jedoch auf eine niedere Uferbepflanzung und eine gute Anflugschneise achten, mit Lücken in der Ufervegetation von mindestens 45 cm Breite bei kleinen Teichen und einer offenen, geraden Wasserfläche von mindestens 1,5 m Länge.

Fledermauskästen: Sie sind eine gute Alternative, wenn Verstecke fehlen. Die Förderung von Alt- und Totholz sollte aber immer an erster Stelle stehen, da dies auch Insekten fördert. Als Platz für Fledermauskästen sind Waldränder, Lichtungen, Ufergehölze, Alleen und Obstgärten geeignet. Dazu bieten sich Rundkästen (künstliche Baumhöhlen) oder Flachkästen (Ersatz für abstehende Borke) an. Baumfledermäuse wechseln immer wieder ihre Behausung. Man sollte deshalb gleichzeitig drei bis fünf Fledermauskästen an nebeneinanderstehenden Bäumen anbieten. Man hängt sie an sonniger Lage in 4 bis 8 m Höhe auf, für Abendsegler sind auch 10 m und mehr optimal. Im Umkreis von 1 bis 2 m um den Kasten dürfen keine Äste und Blätter den An- und Abflug behindern. Auch an Gebäuden machen Kästen Sinn, wenn andere Verstecke fehlen. Hier empfiehlt sich der Einsatz von Flachkästen, die ein Spaltenversteck bieten. Stellen, die nachts durch Strassenlaternen beleuchtet werden, sind jedoch als Fledermausquartier ungeeignet. Bezug: www.kuepfer-gaeumann.ch und https://shop.wwf.ch

Schlaraffenland: Im Totholz entwickelt sich eine Vielzahl verschiedener Holzinsekten wie Bockkäfer, Nachtfalter oder Spinnen – ein Leckerbissen für Fledermäuse. Ein Komposthaufen, angereichert mit Holz- oder Sägespänen, beherbergt Käferlarven, nachtaktive Spinnen und Pilzmücken. Nachtduftenden Pflanzen ist der Vorzug zu geben: Stauden-Phlox (Phlox paniculata), Seifenkraut (Saponaria), Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus), Levkoje (Matthiola), Weisse Lichtnelke (Silene latifolia), Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis), Nachtviole (Hesperis), Türkenbund-Lilie (Lilium martagon), Waldhyazinthe (Platanthera), Niederer Zier-Tabak (Nicotiana x sanderae), Wilde Artischocke (Cynara cardunculus), Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria), Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra), Wildrose (Rosa), dazu Schlingpflanzen wie Mondwinde (Ipomoea alba), Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum), Blumen für Balkonkistchen wie Nachtduftende Pelargonie (Pelargonium gibbosum) und Küchenkräuter wie Majoran (Origanum majorana), Minze (Mentha), Melisse (Melissa), Borretsch (Borago officinalis), Salbei (Salvia), Schnittlauch (Allium schoenoprasum) und Thymian (Thymus).

Hilfe: Stiftung Fledermausschutz: www.fledermausschutz.ch; Verein für Fledermausschutz in der Region Basel (pro Chiroptera): www.fledermaus.ch
Fledermaus-Nottelefon Region Basel: 078 815 36 53 Übrige Deutschschweiz: 079 330 60 60

Text: Eva Rosenfelder    Bild: Stiftung Fledermausschutz

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