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Maulwurf im Garten

Maulwurf im Garten

Maulwurf im Garten

Der Maulwurf im Garten gilt zu Unrecht als lästiger Schädling. Denn der blinde Gräber tut viel Gutes als hilfreicher Bodenbearbeiter. Er hat aber noch einiges mehr drauf.

Als putziges Bilderbuch-Tier wird der Maulwurf gern verniedlicht – doch wehe, im Garten oder auf dem Feld erheben sich Maulwurfshügel! Dabei tut sich der Maulwurf im Garten im Gegensatz zu Mäusen nicht an den Wurzeln oder Knollen unserer Pflanzen gütlich, sondern lebt ausschliesslich von tierischer Nahrung: Seine Leibspeise sind Insekten und Regenwürmer, doch auch Engerlingen, Drahtwürmern, Rüsselkäferlarven und Schnecken geht der Vertilger an den Kragen.

Begrenzter Lebensraum

Da Maulwürfe in der Schweiz im Gegensatz zu Deutschland nicht geschützt sind, haben sie keine Lobby. Leider reduzieren wir Menschen reduzieren die Art, indem wir sie als Schädling bekämpfen oder durch landwirtschaftliche Nutzung ihre Lebensräume zerstören. Sie leben zwar mitten unter uns, doch wir kennen kaum ihre Lebensweise. Wo immer sie sich auf der Futtersuche und beim Anlegen ihrer Wohnbauten durchs Erdreich graben, wird der Boden gut belüftet, was für Bodenorganismen von grossem Wert ist. Zieht der Maulwurf in einen Garten ein, so ist dies ein Zeichen für einen gesunden, lebendigen Boden.

Mit Baggerschaufeln

Einem kleinen Bagger gleich, gräbt sich der Tunnelbauer mit seinen schaufelförmigen «Händen» und den kräftigen Krallen durchs Erdreich. So wird die allerfeinste Erde bereitet, die sich Gartenpflanzen nur wünschen können. Am besten also vom Maulwurfshügel direkt ins Gartenbeet! Stellen Sie sich vor: Für eine Tunnelstrecke von 1,5 m in 10 cm Tiefe braucht er bloss 20 Minuten. Dabei wirft er einen Erdhügel von 6 kg auf, was einem Vielfachen seines Körpergewichts entspricht.

Mitten im Garten

Der kleine Baumeister legt lange Gangsysteme an, die sowohl als Falle wie auch als Belüftungssystem funktionieren. Seinen Wohnkessel platziert er dort, wo es selbst bei feuchtem Boden nicht ungemütlich nass wird. Tieferliegende Lauf- und Jagdgänge bekommen gar mit Erde verdichtete Wände. Die endgültigen Jagd- und Laufgänge legt er in 10 bis 40 cm Tiefe an – mitten in den Wurzeln der Kraut- und Staudenschicht ist er also für uns als Jäger gegen Schädlinge unterwegs.

 

Text: Eva Rosenfelder Foto: Manuel Ruedi, Muséum Genève

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