Kirschblütenfest

Im Frühjahr versinkt der Garten in einem wahren Blütenrausch. Eine der Hauptakteurinnen des Blumenfestivals, die Japanische Zierkirsche, zählt zu unseren edelsten Ziergehölzen – sie darf eigentlich in keinem Garten fehlen.

Kein anderes Gehölz verkörpert den Frühling so wie die Zierkirschen. Vor über 150 Jahren kamen die ersten Exemplare zu uns. Im mitteleuropäischen Klima sind sie ausreichend winterhart, bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und gedeihen am besten auf tiefgründigen, kalkhaltigen Böden. Die Lebenserwartung der Kulturformen liegt bei den schwachwüchsigen Formen bei etwa 30 Jahren – mit einem behutsamen Auslichten kann diese Entwicklung zumindest verlangsamt werden.

Kleine Sorten für den Garten

Zierkirschen verdienen einen besonderen Platz in Einzelstellung. Die schwachwüchsigen Sorten geben auch in grossen Pflanzkübeln eine gute Figur ab. Bereits ab Mitte März beginnt der grosse Blütenreigen und kann bei der Bandbreite an Zierformen bis Anfang Juni anhalten. Die März-Kirsche (P. incisa) mit dichtverzweigter Krone aus feintriebigen, zickzackförmigen und gedrehten Zweigen zählt zu den schwachwüchsigsten Zierkirschen. Die verbreitete Sorte ‘Kojou-no-mai’ wird häufig als kurzstämmiges Bäumchen ge­zogen, erreicht eine Höhe und Breite von knapp 120 cm und ist ideal für Vorgärten, Blumenrabatten und grosse Pflanzgefässe. Bereits ab März erscheinen noch vor dem Laub die reinweissen nickenden Blüten in überreicher Fülle. Dank seinem scharf gesägten Laub in leuchtend oranger Herbstfärbung wird der Kleinstrauch ein zweites Mal zum Blickfang. Eine weitere schwachwüchsige Form bietet sich mit der mannshohen Kurilen-Kirsche (P. nipponica var. kurilensis) an. Die verbreitete Sorte ‘Brillant’ blüht schon als junge Pflanze von März bis April mit anfangs milchweissen, später zart rosafarbenen Blüten mit purpurroter Mitte. Auch sie sorgt mit ihrem prachtvollen weinroten Herbstkleid für Aufsehen.

Text & Bild: Kaspar Heissel