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Ihre Majestät, die Zeder

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Ihre Majestät, die Zeder

Im Alter, mit mächtiger Krone, ist die Zeder die Königin unter den Nadelgehölzen – jedoch nicht unbedingt für den normalen Hausgarten geeignet. Dafür bieten sich schwachwüchsige und recht eigenwillige Kulturformen an.

Die Gattung Zeder (Cedrus) zählt zu der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) und ist eng mit der heimischen Lärche verwandt. Von den vier Zedernarten, die im Mittelmeerraum und im Himalaja vorkommen, erreicht die Atlas-Zeder (C. atlantica) die weiteste Verbreitung in unseren Gärten. Sie kommt mit starken Frösten am besten zurecht, während Libanon- und Himalaja-Zeder nur für mildes Weinbauklima empfohlen werden können. Die häufigste Gartenform, die Blaue Atlas-Zeder ‘Glauca’ mit ihren graublauen Nadeln, ist eine Naturform aus den Höhenlagen. Dank ihrer Blaufärbung ist sie besser an Kälte und Trockenheit angepasst und somit als Gartenform nicht nur attraktiver, sondern auch winterhärter und unempfindlicher gegenüber dem Stadtklima als die grüne Form.

Zedernzwerge
Eine baumartig wachsende Zeder kann nur in grossen Gärten und auch nur während einer begrenzten Zeit gehalten werden. Besser eignen sich die schwachwüchsigen Gartensorten. Von der Atlas-Zeder ist die Hängeform ‘Pendula’ mit ihren dichtstehenden und mähnenartig herabhängenden Zweigen sehr beliebt (Bild: ‘Glauca Pendula’). Deren Wuchshöhe und -form lässt sich durch Aufbinden und Stützen beeinflussen. So können malerische, baldachinartige Baumgestalten entstehen, die sich am besten am Teichrand, in der Nähe von markanten Steinen oder an Mauerkanten in Szene setzen lassen. Bei begrenzten Platzverhältnissen empfiehlt sich die schmale, kegelförmige ‘Fastigiata’: Das schlanke Gehölz wird 7 bis 9 m hoch, jedoch nur 3 bis 5 m breit.

Poetische Trauerform
Die Himalaja-Zeder (C. deodara) gilt als die schönste, aber auch frostempfindlichste Art. Man erkennt sie an den bis zu 6,5 cm langen, weichen Nadeln und den überhängenden Gipfel- und Seitentrieben. Für kleinere Gärten eignet sich die Sorte ‘Golden Horizon’. Mit den gelben Nadeln bildet sie schöne Kontraste zu dunkellaubigen Pflanzen. Anfangs bleibt sie flach, später wird sie baumförmig, kann aber durch Entfernen der Triebspitze niedrig gehalten werden. Die Himalaja-Zeder wartet ebenfalls mit der elegant überhängenden Trauerform ‘Pendula’ auf. Die Zwerg-Blau-Zeder ‘Feelin Blue’ bleibt flach und schmiegt sich förmlich an den Boden. Im Stein- und Heidegarten, in Gefässen oder über Mauern wachsend, ist sie ein ganzjähriger Blickfang. Von der Libanon-Zeder (C. libani), die der Atlas-Zeder sehr ähnelt, ist die kriechende Form ‘Sargentii’ ein besonderes Schmuckstück für kleine Gärten, die ähnlich wie die vorige Art eingesetzt werden kann. Der nur knapp mannshoch werdende Baum baut sich langsam auf.

Zedern gedeihen am besten auf tiefgründigen, durchlässigen und nährstoffreichen sowie bevorzugt kalkhaltigen Böden. Der Baum ist aber recht standorttolerant und kommt ebenfalls mit leicht sauren und sandigen Böden zurecht. Im Sommer hat er ein grosses Wärmebedürfnis und möchte in praller Sonne stehen. Er wirkt nur in Einzelstellung und lässt sich gut mit roten Rosen, verschiedenen Heidegewächsen und graulaubigen Pflanzen kombinieren.

Text & Bild: Kaspar Heissel

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