Ich brauche ein Revier!
Igel haben es nicht leicht. Dank ihrer Strategie, sich bei Gefahr einzurollen, sind sie häufig Opfer des Strassenverkehrs. Und auch übertrieben gepflegte Gärten sind nicht ideal für die herzigen Säugetiere mit den Knopfaugen. Was Gartenbesitzer für die nützlichen Igel tun können.
Mit sechs Wochen sind die kleinen Igel bereits eigenständig unterwegs. Sie haben nur eine Überlebenschance, wenn sie bis zum Winter so viel Nahrung finden, dass sie sich ausreichend Speck für den Winterschlaf anfuttern können. Jeder Gartenbesitzer kann das Seine dazu beitragen. Je naturnaher der Garten, desto mehr Nahrung findet der Igel. «Gut ist es, einheimische Gehölze zu pflanzen. In Thujahecken finden Insekten keine Nahrung – und damit auch der Igel nicht», erklärt Bernhard Bader, Geschäftsleiter des Vereins Pro Igel.
Igeln ist schon geholfen, wenn jeder Hobbygärtner eine Ecke mit Dickicht und langem Gras stehen lässt. Laub sollte man nur auf Wegen und Plätzen entfernen, wo es wirklich stört, und ansonsten liegen lassen. Das weggeräumte Laub kann man zwischen den Sträuchern anhäufen. Dort wirkt es nicht nur als Dünger, sondern bietet zudem eine Schutzschicht, unter welcher hungrige Igel im Frühjahr einen reich gedeckten Tisch in Form von Insekten finden.
Man kann dem Igel auch einen Ast-Laubhaufen zur Verfügung stellen. Dieser sollte am besten einen Hohlraum haben, den der Igel selbst auspolstert. Für den Hohlraum verwendet man ca. 10 cm dickes und ca. 100 cm langes Spaltholz, das man in drei Lagen aufschichtet und mit dünneren Hölzern und mit reichlich Laub, Tannenzweigen oder sonstigen Ästen bedeckt. In der Grundfläche darf keine Mulde sein, weil sich Wasser ansammeln könnte. Ausserdem sollte der Platz eher schattig sein, damit der Igel nicht zu früh aus dem Winterschlaf erwacht.
Bild: Igelzentrum Zürich