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Hühner im Garten

Hühner im Garten

Hühner im Garten

Hühner im Garten zu halten, ist beliebt. Die neugierigen Tiere sind unterhaltsam, lieb und liefern erst noch gesunde, frische Eier. Doch sind die vorhandenen Pflanzen als Hühnerschmaus geeignet und wie hält sich der Schaden am Grün in Grenzen?

Ein Schar Hühner stakst durch den frühlingshaften Garten. Der Gruppe entgeht nichts: hier ein Wurm, da ein winziger Käfer, dort etwas Interessantes, das es näher zu betrachten gilt. Einher mit der täglichen Pirsch der Hühner im Garten geht das Scharren zum Freilegen der Nahrung. Hühner sind soziale Tiere, sie leben in einer Gemeinschaft, die hierarchisch aufgebaut ist. Zuoberst auf der sozialen Leiter steht das Leithuhn, darunter jene, die unter anderem für die Sicherheit sorgen, während gepickt wird.

Einst grün, heute braun

Für das Tierwohl müssen bestimmte Vorgaben der Schweizer Tierschutzverordnung unbedingt eingehalten werden, es gilt – die gesetzlichen Vorschriften sind beim Bundesamt für Veterinärwesen www.blv.admin.ch abrufbar. Des Huhns liebste Tätigkeit ist das Scharren und Picken – und so wird, je nach Grösse der Freilauffläche, früher oder später das Grün mitsamt Wurzeln freigelegt und verputzt. Nur gut im Boden verwurzelte Stauden, Sträucher und Bäume trotzen dem wiederholten Scharren an der Wurzelbasis. Es sei denn, der Auslauf ist für die Anzahl Hühner im Garten gross genug: Dann werden mithilfe eines mobilen Zauns einzelne Bereiche abgesperrt, damit diese sich regenerieren können.

Stauden nach Mass

Grundsätzlich werden die Tiere durch eine Getreidemischung in Form von Mehl und Körnern ernährt. Grünabfälle aus der Küche wie Rosenkohlblätter, Lauch oder Federkohlblätter gehören zum willkommenen Zusatzfutter. Das Gartengrün wie auch die Kleinstlebewesen im Beet sind das Dessert auf dem Speiseplan. Gepflanztes Gemüse wird allem anderen vorgezogen, deshalb diesen Bereich einzäunen, sonst zieht es die Hühner geradewegs ins Beet. Die Farbe Rot – etwa bei Erdbeeren oder Tomaten – hat eine magische Anziehung auf Hühner.

Genügend Auslauf

Ein hühnerfreundlicher Garten kann ganz bewusst mit bestimmten Stauden und Sträuchern bepflanzt werden. Das ist besonders dann empfehlenswert, wenn die Fläche klein ist. In einem grossen, abwechslungsreichen Garten werden die Hühner die für sie giftigen Pflanzen stets meiden, denn es steht genügend anderes Grün zur Auswahl. Ist die Fläche jedoch stark begrenzt, kann es durchaus vorkommen, dass ein Huhn ein giftiges Blatt pickt – nur um herauszufinden, ob es ihm schmeckt, weil nichts anderes da ist. Je nach Dosierung kann eine solche Mahlzeit harmlos sein, zu Durchfall oder gar zu einer ernsten Erkrankung führen.

Aus den Augen, aus dem Sinn

Pflanzen bereichern nicht nur punkto Nahrung den Hühnergarten. Bäume und Sträucher sind natürliche und bevorzugte Schattengeber an heissen Sommertagen. Hitze vertragen Hühner nämlich nur schlecht. Grössere Sträucher bieten wertvolle Unterschlupfmöglichkeiten vor Luftfeinden sowie geschützte Rückzugsorte. Denn Sträucher im Hühnergarten schaffen Räume, und bei Hühnern gilt: Aus den Augen, aus dem Sinn. Die neugierigen Tiere entdecken ihren Lebensraum immer wieder neu, angelockt durch ihre Kameradinnen, die hinter der Hecke picken. Den Wurzelbereich frisch gepflanzter junger Sträucher unbedingt mit grossen Steinen oder einem Drahtgeflecht schützen. Der Rasen oder die Wiese kann mit einem Drahtgeflecht unterlegt werden; die Pflanzen wachsen durchs Gitter hindurch, die Hühner werden an einem anderen Platz scharren.

Naturgarten bevorzugt

Ein Garten mit hoher Biodiversität ist logischerweise auch für Hühner viel wertvoller. Denn wo es kreucht und surrt, scharrt sich das Huhn ins Glück. Unzählige Insekten und Kleinlebewesen sorgen für einen ausgewogenen Menüplan. Wildkräuter, Magerwiese, Beerensträucher und Obstbäume – für Hennen ein Wohlfühlgarten schlechthin. Vor allem, wenn zwischendurch noch reife Beeren vom Strauch fallen. Doch wo Hühner spazieren, da liegt auch ihr Mist. Zwar ist abgelagerter Hühnermist ein guter Dünger für Blumen oder stickstoffbedürftige Pflanzen. Frisch ist er hingegen zu hochdosiert und sollte wegen der Bakterien vor allem im Gemüsebeet nicht ausgebracht werden. Im Staudenbeet oder in der Magerwiese den Mist zwischendurch einsammeln oder die Fläche wird zunehmend stickstoffreicher und ist für eine Vielzahl an Stauden nicht mehr ideal. Doch gerade jetzt zu Ostern sind Hühner hilfreiche Eierlieferantinnen und sowieso lustige und zutrauliche Haustiere.

 

Text & Foto Ruth Schläppi

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