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Hochstehende Ernte

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Hochstehende Ernte

Im Hochbeet gedeiht selbstangebautes Gemüse besonders kräftig und ausdauernd – und man schont bei der Pflege und Ernte den Rücken und die Knie. Wir sagen, worauf man beim Gärtnern mit Hochbeeten achten sollte.

Beim Auf­stellen darauf achten, dass dieses möglichst den natürlichen Niederschlägen ausgesetzt ist. Ideale Lichtverhältnisse entstehen, wenn das Hochbeet längsseitig nach Süden ausgerichtet werden kann. Bei einem Standort auf dem Balkon muss vorher immer die Belastung pro m2 abgeklärt werden. Bei einem Hochbeet im Garten sollten Sie unbedingt ein Mäusegitter einbauen – die meisten Modelle werden in der Regel ohne Boden geliefert. Dieses legen Sie so auf das Erdreich, dass keine Lücken zum Durchschlüpfen entstehen. Ein ungehinderter Wasserablauf sollte hingegen unbedingt gewährleistet sein. Haben Sie sich für ein Hochbeet aus Holz entschieden, werden die vier Ecken auf eine Steinplatte gestellt. So steht es gerade und ein frühzeitiges Faulen der Bretter wird weitgehend verhindert. Zusätzlich sollten Sie die Wände an den Innenseiten mit einer Noppenfolie vor Feuchtigkeit schützen. Diese wird so montiert, dass die Noppen gegen das Holz gerichtet sind – auf diese Weise bilden sich kleine Luftkanäle, durch die das Holz  abtrocknen kann.

Die richtige Bepflanzung

Grundsätzlich können Sie auch Zierblumen im Hochbeet pflanzen, doch der Anbau von Gemüse bietet sich natürlich besonders an. Auch im Hochbeet muss die Fruchtfolge eingehalten werden, um Missernten zu vermeiden. Dazu wird das Beet aufgeteilt: Auf der einen Seite werden z.B. Kohlgewächse, Krautstiel oder Knollensellerie gepflanzt, auf der anderen Seite Wurzelgemüse, Bohnen und Salate. Im kommenden Jahr die Bepflanzung wechseln. Da­rauf achten, dass nicht immer Salate nach Salaten gepflanzt werden. Da das Nährstoffangebot im Hochbeet sehr reichhaltig ist, fühlen sich dort im ersten Jahr nach der Neuanlage vor allem starkzehrende Pflanzen wohl. Dazu gehören Kartoffeln, Tomaten, Gurken, Zucchetti, Kohlsorten, Lauch oder Auberginen. Bei den Tomaten eignen sich solche mit buschigem Wachstum, die nicht zu hoch werden. Zucchetti, Melonen oder Kürbisse brauchen sehr viel Platz im Beet. Ab dem zweiten Jahr können Sie Mittel- und Schwachzehrer wie Kräuter und Salate anbauen. Bei der Planung sollten Sie beachten, dass es auch in der Pflanzengemeinschaft Arten gibt, die sich mehr oder auch weniger mögen. Diese können sich sogar gegenseitig unterstützen und Schädlinge der Nachbarpflanze abwehren. Daher sollten Sie eine aus­gewogene Mischkultur anbauen: Karotten und Zwiebeln sind gute Nachbarn, da sie mit ihrem speziellen Geruch die Möhren- bzw. Zwiebelfliegen abwehren. Auch intensiv duftende Kräuter wie Lavendel, Salbei oder Rosmarin zwischen den Gemüsepflanzen wirken gegen mancherlei Schädlinge. Eine Mischkultur aus Gemüse mit Ringelblumen oder Tagetes sieht nicht nur hübsch aus, sondern stärkt auch die Gemüsepflanzen.

Stetes Pflegeprogramm

Durch die Kompostierung der organischen Materialien bei der Befüllung entsteht im Hochbeet ein äusserst nährstoffreicher Boden. Bei einem neu angelegten Hochbeet wird im ersten Jahr nicht gedüngt, ausser vielleicht mit etwas Meeresalgen- oder Düngkalk. Im zweiten Jahr muss das Hochbeet aufgefüllt werden – je nachdem, welches Material Sie verwenden und was Sie pflanzen, braucht es dann bereits einen organischen Dünger, etwa eine Handvoll Hornmehl pro m2. Wenn der Kompost in den Folgejahren gut verrottet ist und Sie starkzehrende Gemüsearten wie Broccoli, Blumenkohl oder auch Zucchetti und Kürbisse pflanzen, ergänzen Sie mit einer Handvoll organischem Dünger pro m2. Bei Salat, Radieschen, Kohlrabi oder Blumen brauchen Sie nicht extra zu düngen. Durch die stärkere Erwärmung der Erde während des Sommers werden auch mehr Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar und sie wachsen schneller. Weil die groben Bestandteile verrotten, senkt sich die Füllung des Beets allerdings im Laufe der Zeit um einige Zentimeter ab. Daher sollten Sie die oberste Schicht jährlich auffüllen. Nach etwa 5 bis 6 Jahren ist die Erde ausgelaugt und muss komplett erneuert werden. Den Humus können Sie jedoch noch für die Staudenbeete verwenden. Die Verrottungswärme eines Hochbeets sorgt für üppig gedeihende Pflanzen – aber auch für einen höheren Wasserbedarf. Das gilt insbesondere für heisse Sommertage, an denen sich das Beet zusätzlich aufheizt. Je nachdem wo das Hochbeet steht, kann ein stärkerer Läusebefall auftreten als im Gartenbeet. Bei dauerhaft sonnigem Wetter werden die Pflanzen frühmorgens mit einem Sprühnebel benetzt. Die Feuchtigkeit im Blattwerk behindert die Entwicklung von Läusen. Mehltau kann ebenfalls auftreten. Sobald die ersten weissen Flecken auf den Blättern entdeckt werden, die Pflanzen mit Backpulver bespritzen (5 g Pulver in 1 l Wasser auflösen).

Text: Christiane Nönnig   Bild: Fotolia

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