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Hoch hinaus mit Veronica

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Hoch hinaus mit Veronica

Ehrenpreise punkten mit Blau- und Pastelltönen, die sich wunderbar kombinieren lassen. Ihre eleganten Blütenkerzen sorgen in der Staudenrabatte für vertikale Struktur.

Zur Gattung der Ehrenpreise (Veronica und Veronicastrum) gehören auch zahlreiche Kleinstauden und Polsterpflanzen. Wir befassen wir uns hier mit den höher wachsenden Arten. Im Garten bevorzugt die Pflanze einen frischen bis feuchten Boden mit nährstoffreicher Erde und einen sonnigen, aber nicht zu heissen Platz.

Der Langblättrige Ehrenpreis (Veronica longifolia, Bild) blüht in einem leuchtenden Blau. Weil die Wildart in Farbintensität und Wuchshöhe stark variiert, wählt man allerdings besser eine Sorte. Klassiker sind dabei ‘Blauriesin’ (dunkel­lilablau) und ‘Schneeriesin‘ (reinweiss). Beide wurden vor 60 Jahren von Karl Foerster gezüchtet, sie blühen reich und werden etwa 90 cm hoch. V. longifolia gedeiht in den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung besonders üppig. Danach nimmt ihre Wuchskraft ab.

Der Virginische Arzneiehrenpreis (Veronicastrum virginicum), auch Kandelaber-Ehrenpreis genannt, stammt aus den Hochgrasprärien Nordamerikas. Im Garten schätzt man ihn vor allem aufgrund seiner markanten Gestalt und der attraktiven Blütenähren. Er wächst in engen Horsten und entwickelt sich im Gegensatz zum Langblättrigen Ehrenpreis in den ersten Jahren eher zögerlich, mit zunehmendem Alter jedoch umso prächtiger. Er blüht von Ende Juni bis August in blauvioletten Tönen.

Bereits Anfang Juni öffnen die asiatischen Arten ihre Blüten. Die Ähren sind beim Hohen Sachalin-Ehrenpreis (Veronicastrum sachalinensis) vorwiegend unverzweigt und beim Hohen Sibirischen Ehrenpreis (V. sibiricum) leicht schwanenhalsartig gebogen. Da sie kurze Rhizome bilden, sind ihre Pflanzenhorste recht locker aufgebaut. Horstig und straff aufrecht wächst hingegen der Hohe Japanische Ehrenpreis (V. japonicum ‘Apollo’), eine Auslese von Piet Oudolf mit auffallend breitem Laub und besonders langen hellblauvioletten Blütenkerzen.

Seit den 1990er-Jahren nahmen verschiedene Züchter Kreuzungen zwischen dem nordamerikanischen Arzneiehrenpreis und den asiatischen Formen vor. Daraus entstanden einige schöne und wüchsige Hybriden. Eine ausgesprochen wertvolle Sorte ist ‘Lavendelturm’. Sie ist wüchsig und gesund, blüht überreich und ist trotz ihrer stolzen Höhe gut standfest. Die Sorte ‘Fascination’ hat dieselben guten Eigenschaften und zudem eine kleine Besonderheit: Ein Teil ihrer Blütenähren ist nämlich verbändert, was durchaus dekorativ wirkt. Auch ihre rosafarbenen Knospen sind eine Zierde. Hervorzuheben ist auch die neue Sorte ‘Erika’. Sie blüht zartrosa und wurde bei der Neuheitensichtung in allen Kriterien mit «sehr gut» bewertet.

Text & Bild: Annemarie Haller

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